Rückblick
Sommervortragsreihe zum Jubiläum 1700 Jahre Nicänum:
Fortsetzung im Oktober
Während der Sommerferien fand eine Vortragsreihe an sechs Abenden in unserer St. Mariengemeinde zum Thema, 1700 Jahre Bekenntnis von Nicäa, statt. Unser Gemeindepastor, Pfarrer Markus Büttner, ging hierbei auch auf den unterschiedlichen Textbestand zwischen dem Bekenntnis von Nicäa, verfasst 325 n. Chr., und dem von Konstantinopel aus dem Jahr 381 n. Chr. ein.
Ausführlich legte er die Bekenntnistexte nach einer kirchengeschichtlichen Einführung aus. Hierbei wurde deutlich, wie sehr der Bekenntnistext in den Aussagen der Heiligen Schrift wurzelt, ganz besonders im Johannesevangelium. An jedem Abend nahmen etwa 20 Interessierte an den Vorträgen teil, die mit ihren Rückfragen, Anmerkungen und Hinweisen zum Gelingen dieser Vortragsreihe beigetragen haben.
Die Vortragsbesucher kamen nicht nur aus unserer Gemeinde, sondern auch aus Schwestergemeinden. Uns wurde wieder deutlich, wie wertvoll das Bekenntnis von Nicäa-Konstantinopel ist und welche tiefen Aussagen dort gemacht worden sind.
Weil die Vortragsreihe noch nicht beendet werden konnte, wird diese am Dienstag, 21. und 28. Oktober jeweils um 18.00 Uhr im Gemeinderaum fortgesetzt werden.
Unterwegs mit den Letten
Vom 7. bis 10. August war Pfarrer Andris Kraulins mit Gemeindegliedern seiner Gemeinde aus Katlakalns (bei Riga/Lettland) aus unserer Schwesterkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands, bei uns zu Gast im Gästehaus. Pfarrer Kraulins, der schon sehr gute Berlinkenntnisse vorweisen kann, führte die Gruppe zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, in verschiedene Shoppingcenter, und vermittelte weitere Eindrücke.
Am Samstag machte Pfarrer Markus Büttner eine knapp einstündige Führung durch die Kirche, erzählte vom Gemeindeaufbau und dem Kirchbau. Anschließend fuhr die Gruppe mit Autos weiter nach Potsdam, um dort in unserer Schwestergemeinde, der Christuskirche, von Superintendent Sebastian Anwand begrüßt zu werden. Dort wartete auch schon Pfarrer Christoph Schulze, der fast 25 Jahre Potsdamer Gemeindepastor gewesen ist. Pfarrer Schulze berichtete dann über die Kirche, die Gemeinde und führte die Gruppe durch die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten.
Am Sonntagfrüh verabschiedete Pfarrer Büttner die Gruppe in Richtung Weigersdorf. Dort nahm die Gruppe dann nachmittags an einem Gottesdienst teil. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit Pfarrer Kraulins, gern auch mit Gemeindegliedern.
Mit Gottes Segen in die Schule
Am 14. September fand im Rahmen unseres Gemeindegottesdienstes die Schülersegnung zu Beginn des neuen Schuljahres statt. In einer kurzen Kinderpredigt machte Pfarrer Büttner den Schulkindern, besonders auch den Schulanfängern, deutlich, dass Gott mitgeht und uns mit seinem Segen begleitet, auch dann, wenn nicht alles richtig ist. Dann wurden alle Kinder eingeladen, nach vorne zu kommen, um sich segnen zu lassen. Kirchenmusikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst von Annette L. Wir wünschen allen Kindern und Lehrkräften ein gesegnetes Schuljahr und alle nötige Kraft zur Bewältigung der Aufgaben sowie auch immer wieder Ruhepunkte.
Gemeindeversammlung: Strukturveränderungen im Kirchenbezirk
und Wahlen in den Kirchenvorstand
Am 21. September fand im Anschluss an den Gottesdienst eine Sondergemeindeversammlung statt. Zwei wichtige Themen standen auf der Tagesordnung. Zum einen mussten zwei Gemeindeglieder in den Kirchenvorstand gewählt werden und zum anderen war es nötig, die Gemeinde über die Strukturreformen in unserem Kirchenbezirk zu informieren. Als Kirchenvorsteher wurden Thomas F. und Dennis L. in den Kirchenvorstand gewählt. Wir wünschen ihnen für ihren Dienst Gottes Segen. Im Oktober soll ihre gottesdienstliche Einführung stattfinden.
Pfarrer Markus Büttner informierte dann die Mariengemeinde über die vorgesehenen Strukturmaßnahmen in unserem Kirchenbezirk. Die Mariengemeinde wird insofern davon betroffen, als die zweite Pfarrstelle wohl nicht wiederbesetzt werden darf. Folglich wird Pfarrer Markus Büttner mit dem Ruhestand von Pfarrer Christoph Schulze die Mariengemeinde wieder allein pastoral versorgen. Pfarrer Büttner schloss die Gemeindeversammlung mit Gebet und Segen.
Einlösung der Versteigerungs-Geschenke
Wir erinnern uns: während des Sommerfestes wurde „Zeit mit- und füreinander“ zugunsten unserer Orgelsanierung versteigert. Die ersten Gewinne wurden inzwischen eingelöst: Im Hause von Ehepaar W. fand eine Whiskey-Verkostung statt. Erwin H., Maximilian v.L. und Florian W. wurden von Manfred W. mit köstlichen Tropfen verwöhnt und genossen gemeinsam schöne Stunden.
Frithjof C. verlebte einen fröhlichbunten Spiele-Nachmittag zusammen mit und bei Frau Jutta O. Und Sarah L. und Amelie T. genossen lustige, sonnige, gesprächsintensive und äußerst köstliche Stunden zusammen mit Jani W. und Michaela K. beim Koreanischen Barbecue. Allesamt erlebten wertvolle und segensreiche Stunden miteinander.
Weitere Ereignisse warten noch auf die Einlösung. Auf diesem Wege sei Ehepaar Büttner und Dorothea Sch. noch einmal ganz herzlich für die schöne Idee, alle Vorbereitung und die Ausführung der Erlebnis-Versteigerung gedankt!
50-jähriges Orgel- und 20-jähriges Forsch-Jubiläum
Am Sonntag, dem 31. August, beging unser Organist Herr St. sein 50-jähriges Orgeljubiläum. Diesem wurde während des Gottesdienstes gedacht und ihm herzlich für seinen treuen musikalischen Dienst zum Lob und zur Ehre Gottes und zur Unterstützung und Freude der Gemeinde gedankt. Auch ein Geschenk wurde Herrn St. überreicht. Zur Feier des Tages spielte er selbst die Orgel. So sind wir weiterhin dankbar und freuen uns auf seine zukünftigen Orgeldienste in St. Marien.
„Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!“
(Psalm 150,1-4)
Beim anschießenden Kirchenkaffee wurde auch dem Ehepaar Olga und Wladimir F. gratuliert, da Sie am 1. September vor 20 Jahren als Hausmeister-Ehepaar in unser Gemeindehaus eingezogen sind. Inzwischen hat Olga F. die gesamte Leitung von unserem Gästehaus mit viel Liebe und Engagement übernommen und Wladimir F. betreut Hof, Garten und Gebäude mit vielen unterschiedlichen Arbeiten.
Mit einem ganz großen „Dankeschön“ bekamen sie einen Blumenstrauß und etwas Süßes mit einem kleinen Geschenk.
Beeindruckende Gottesdienste und Empfänge zum Wechsel im Amt
des Erzbischofs von Riga und ganz Lettland
Auf Einladung des Erzbischofs Janis Vanags D.D. waren meine Frau und ich Gäste bei den Gottesdiensten und Empfängen vom 28. August bis 1. September in Riga (Lettland). Am 28. August starteten wir früh mit Air Baltic und landeten planmäßig in der lettischen Hauptstadt. Wir wurden mit anderen Gästen von Mara Jenson, Sekretärin des Erzbischofs in der Kirchenkanzlei und Ehefrau des lettischen Diözesanbischofs Jenson, herzlich in Empfang genommen und zu unserem Hotel in die Rigaer Altstadt gebracht. Bald darauf ging es in die Lutherakademie zu theologischen Vorträgen. Hotel und Akademie waren fußläufig mit gut 400 m sehr bequem zu erreichen. Auf dem Wege zur Akademie begegnete mir der erste gut bekannte Gast: Pfarrer Wilhelm Torgerson, unser ehemaliger Propst der Kirchenregion Ost und mein Vikarsmentor, heute wieder in seiner Heimat in Kanada tätig. Auf der theologischen Konferenz angekommen – es war gerade Pause – begegneten mir unser Bischof Hans-Jörg Voigt, Kirchenrat Pfarrer Andris Kraulins, Prof. Dr. Jonathan Mumme und Pater Augustinus Sander (OSB), also viele bekannte Gesichter. Dort hörte ich auch, dass der gewählte neue Erzbischof Rinalds Grants im Krankenhaus sei und man hoffe und bete, dass seine Einführung überhaupt stattfinden könne.
Am Donnerstagabend fand im Haus der Kirchenleitung – Konsistorium genannt – ein Empfang anlässlich der Verabschiedung von Erzbischof Vanags statt. Wieder konnte ich vertraute Gesichter sehen und neue Kontakte knüpfen. Erzbischof Vanags begrüßte zahlreiche Gäste namentlich und ehrte diese aufgrund besonderer persönlicher Verbundenheit.
Auch die persönliche Verbundenheit zwischen unserer St. Mariengemeinde und Erzbischof Vanags ist durch ihn zur Sprache gekommen. In seiner Ansprache dankte er für diese besonderen Kontakte zu unserer Gemeinde, auch zu Bischof Dr. Jobst Schöne und seiner Ehefrau Ingrid. Als Zeichen für die Verbundenheit überreichte er mir stellvertretend für St. Marien einen Gedenkteller. In einer kleinen Dankrede konnte ich die Grüße von Ingrid Schöne und unserer Gemeinde übermitteln sowie ein Geschenk überreichen.
Am Freitag fand der Gottesdienst zur Verabschiedung von Erzbischof Vanags im Dom zu Riga statt, der als Predigtgottesdienst gefeiert wurde. Viele mit dem scheidenden Erzbischof verbundene Bischöfe und Pfarrer aus dem In- und Ausland zogen in den mit Blumen reich geschmückten Dom zu Riga ein. Im Rahmen dieses Gottesdienstes empfing Bischof Voigt durch Erzbischof Vanags die Ehrenurkunde und den Orden „der Lilie des Heiligen Meinhard“. In der Urkunde heißt es, Bischof Voigt werde „für seine herausragenden Verdienste um die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands zum Offizier des Ordens der Lilie des Heiligen Meinhard ernannt.“ An dem Gottesdienst anlässlich der Verabschiedung konnte der gewählte Erzbischof Grants teilnehmen und die Verabschiedung seines Vorgängers vornehmen. Besonders bewegend war es, wie Erzbischof Vanags Bischofsstab und Amtskreuz auf dem Altar des Doms zu Riga ablegte. Abends gab es dann einen Empfang im historischen Nationalmuseum Lettlands, wo es Gelegenheit zu Gespräch und Austausch gab. Bischof Voigt konnte dort seinen Orden tragen.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Einführung des neuen Erzbischofs Grants. Es war ein liturgisch und kirchenmusikalisch reich ausgestalteter Abendmahlsgottesdienst, in dem der emeritierte Erzbischof Vanags die Einführung seines Vorgängers vornahm. Auch an diesem Gottesdienst nahmen zahlreiche Bischöfe und Pfarrer aus Lettland und dem Ausland sowie viele Kirch- und Gemeindeglieder im gut gefüllten Dom teil. Im Anschluss war Gelegenheit, dem neuen Erzbischof zu gratulieren und ihm für seinen Dienst Gottes Segen zu wünschen. Diese Gelegenheit konnten auch wir wahrnehmen. Ich habe Erzbischof Grants nach St. Marien eingeladen und ihm als Geschenk anlässlich seiner Einführung einen Schwibbogen geschenkt, der die Geburt Jesu Christi in den Mittelpunkt stellt. Auf die Karte für Erzbischof Grants habe ich u.a. - im Original in Englisch - geschrieben:
„Eine Brücke zu bauen ist nicht immer einfach: Auf beiden Seiten eines Tals oder Flussufers sind Fundamente erforderlich. Die Brücke muss dann stark genug sein, um Menschen von einer Seite zur anderen zu bringen. Eine Brücke überwindet Hindernisse und verbindet.
Brücken zu bauen ist eine Aufgabe für alle im geistlichen Amt, aber besonders für einen Bischof. Er versucht, Brücken zwischen Menschen, zwischen unterschiedlichen Positionen, zwischen verschiedenen Ländern, zwischen Kirchenleitung und Gemeinden zu bauen. Ich denke, ein Bischof ist auch eine Art Ingenieur für den Brückenbau.
Gott hat eine Brücke zu uns gebaut. Sein Sohn, unser Herr Jesus Christus, wurde Mensch, um uns zu erlösen. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Die Kluft der Sünde hatte uns zuvor getrennt. Wir konnten nicht zu Gott kommen, also kam Gottes Sohn zu uns. Er wurde in einem Stall in Bethlehem geboren. Die Brücke zwischen uns und Gott ist fertiggestellt. Ihre Fundamente sind die Krippe, das Kreuz und das leere Grab
im Garten.
Als Geschenk zu Ihrer Amtseinführung als Erzbischof haben wir Ihnen einen „Schwibbogen“ mitgebracht. Er ist besonders bekannt im Erzgebirge, wo meine Frau herkommt. Er sieht aus wie eine Brücke, an der Lichter angebracht sind. Sie weisen auf das eine große Licht hin, den Herrn Jesus Christus. Er stellt die Weihnachtsgeschichte dar. Er erinnert uns an die Brücke, die Gott für uns gebaut hat.“
Am Sonntag waren wir wieder im Dom zum Gottesdienst. Dieses Mal predigte unser Bischof Hans-Jörg Voigt, sodass wir wenigstens die Predigt gut verstehen konnten. Die Übersetzung ins Lettische besorgte Pfarrer Andris Kraulins. Abends konnten wir uns noch mit Andris Kraulins verabreden, ein wenig Jurmala erkunden, am Ostseestrand Abendbrot essen und die gefüllten Tage Revue passieren lassen. Am Montag ging es dann wieder zurück nach Berlin. Es waren schöne, gesegnete, erfüllte und ereignisreiche Tage, an die wir gern zurückdenken.
Wer den Verabschiedungsgottesdienst von Erzbischof Vanags nachschauen möchte, findet ihn hier:
https://www.youtube.com/watch?v=VgPzqaJ2MYs
Der Einführungsgottesdienst von Erzbischof Grants ist hier gekürzt nachzuschauen:
https://replay.lsm.lv/lv/skaties/ieraksts/ltv/361938/jauna-arhibiskapa-rinalda-grantaamata-ievesanas-dievkalpojums-no-doma-baznicas