25.10.2009 | St. Markus 10, 2-16 (20. Sonntag nach Trinitatis)
20. SONNTAG NACH TRINITATIS – 25. OKTOBER 2009 – PREDIGT ÜBER ST. MARKUS 10,2-16
Und Pharisäer traten zu Jesus und fragten ihn, ob ein Mann sich scheiden dürfe von seiner Frau; und sie versuchten ihn damit. Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? Sie sprachen: Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben; aber von Beginn der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern "ein" Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und daheim fragten ihn abermals seine Jünger danach. Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht ihr gegenüber die Ehe; und wenn sich eine Frau scheidet von ihrem Mann und heiratet einen andern, bricht sie ihre Ehe.
Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.
Am vorletzten Wochenende fand in Paris ein großes Fest statt: Nicht weniger als 50 Paare erklärten in einer feierlichen Zeremonie, die vom Bürgermeister von Montmartre arrangiert worden war, dass sie nicht heiraten wollen. Dabei bezogen sie sich auf ein Lied des französischen Liedermachers Georges Brassens, in dem dieser die Ehe als das schleichende Ende der Liebe darstellt. „Ich habe die Ehre, nicht um deine Hand anzuhalten; lass uns unsere Namen nicht auf eine Urkunde schreiben“, heißt es in dem Lied. Und so erklärten diese 50 Paare zur Erhaltung ihrer Liebe zueinander ihre Nicht-Hochzeit; 150 weitere Nicht-Heiratswillige kamen bei der Zeremonie nicht dran und mussten auf den nächsten Termin vertröstet werden.
Ja, das ist schon reichlich paradox, was diese Paare da in Paris veranstalteten: Sie benutzen eine feierliche Zeremonie, in der sie der Ehe entsagen, um sich damit ihrer Liebe im gemeinsamen Leben miteinander zu versichern. Sinn macht das alles ganz offenkundig nur dadurch, dass diese Paare ein ganz bestimmtes Klischee- oder Schreckensbild einer Ehe haben und dass sie umgekehrt ihr gemeinsames Leben miteinander gerade nicht als Ehe verstehen.
Die wenigsten Paare, die ohne Trauschein zusammenleben, fahren zur Bestätigung ihres Zusammenlebens nach Paris. Aber die Gedanken, die sie dazu veranlassen, auf die Eheschließung zu verzichten, mögen ganz ähnliche sein, sind heutzutage bis in die Kreise der christlichen Gemeinde hinein verbreitet: Wozu Ehe – wir verstehen uns doch auch so ganz gut!
Schwestern und Brüder, nun mag die Zahl derer unter euch, die sich diese Lebensform gewählt haben, doch eher gering sein. Doch in unserem Alltag haben wir mit Menschen, die einfach ohne Trauschein zusammenleben, immer wieder zu tun, mögen uns natürlich fragen, was wir als Christen dazu eigentlich sagen sollten. Und dazu können uns die Worte des Heiligen Evangeliums dieses Sonntags eine wichtige Hilfe sein, ja, sie können dazu auch eine Hilfe für diejenigen sein, die schon verheiratet sind und die dadurch wieder neu erkennen können, was für eine gute Ordnung Gottes die Ehe für ihr Leben ist, und eine Hilfe auch für so manche, die noch nicht verheiratet sind, dass Christus ihnen Mut dazu macht, diesen Weg in die Ehe ganz fröhlich und bewusst zu gehen.
Dreierlei sagt Christus den 50 Paaren, die in Paris nicht geheiratet haben, und all den anderen, die mit oder ohne Trauschein zusammenleben, auch:
- Ihr könnt der Schöpfungsordnung Gottes nicht entkommen.
- Ihr könnt euren harten Herzen nicht entkommen.
- Ihr könnt eurer Verantwortung für eure Kinder nicht entkommen.
I.
In einer Hinsicht geben wir als lutherische Christen den Paaren da auf dem Montmartre ja völlig Recht: Das Entscheidende, was die lebenslängliche Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau begründet, ist nicht die Unterschrift, die die beiden unter einen Vertrag beim Standesamt setzen. Die Pflicht für Brautpaare, im Standesamt zur Vertragsunterzeichnung zu erscheinen, gibt es hier in Deutschland erst seit gut 130 Jahren. Vorher war es möglich, sich auch ohne eine solche Vertragsunterzeichnung in der Kirche trauen zu lassen, und bis heute legen wir als lutherische Kirche Wert darauf, dass für uns als Christen die Ehe nicht vor dem Standesamt, sondern vor dem Altar Gottes geschlossen wird.
Doch nun wollten diese Paare am Montmartre ja weder standesamtlich noch kirchlich heiraten, meinten und meinen allen Ernstes, eine Existenzform außerhalb der Ehe gefunden zu haben, die ihre Liebe in besonderer Weise schützt und bewahrt. Doch letztlich ist das natürlich sehr kurzsichtig gedacht: Denn wenn sie sich auch noch so frei und alternativ vorkommen mögen, entsprechen sie in ihrem Verhalten doch der Schöpfungsordnung Gottes, auch wenn sie von diesem Gott vielleicht überhaupt nichts wissen wollen. Ja, Gott hat es in seiner Schöpfung so angelegt, dass es Männer und Frauen gibt, dass die sehr unterschiedlich sind, nicht einfach bloß gesellschaftlich beeinflusste Ausprägungen einer männlich-weiblichen Mischform von Mensch, wie dies heute zunehmend als neue Ideologie verkündigt und oftmals schon unseren Kindern eingetrichtert wird. Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen und hat es so eingerichtet, dass die beiden Geschlechter einander anziehen, dass ganz konkret ein Mann und eine Frau darauf aus sind, ihr Leben gemeinsam miteinander zu verbringen, eins zu werden mit Leib und Seele und darin die Erfüllung ihres irdischen Lebens zu finden. Genau dieser guten Ordnung Gottes, die er seiner Schöpfung eingepflanzt hat, folgen nicht nur die Brautpaare, die sich hier in unserer Kirche trauen lassen; sondern dieser Ordnung folgten auch die 50 Paare auf dem Montmartre, ja, sie möchten genau diese Ordnung mit ihrer Zeremonie schützen und pflegen. Sie mögen ihr Zusammenleben nicht Ehe nennen – nach dem, was Jesus hier im Heiligen Evangelium beschreibt, ist es dennoch eine Ehe, wenn ein Mann Vater und Mutter verlässt, an seiner Frau hängt, mit ihr ein Fleisch wird, wie es schon das Alte Testament formuliert. Nein, die Heilige Schrift behauptet nicht, dass Sex Sünde ist, wie das manchmal als billiges Klischee verbreitet wird; die geschlechtliche Gemeinschaft zwischen Mann und Frau ist vielmehr ein wichtiger Teil der guten Schöpfungsordnung Gottes. Wohl aber sieht die Heilige Schrift diese geschlechtliche Gemeinschaft zugleich als wichtigen, Ehe begründenden Akt an, sodass der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief so weit gehen kann, dass er sagt, dass selbst ein Mann, der in ein Bordell geht, dort mit der Prostituierten ein Fleisch wird, also die eheliche Gemeinschaft mit ihr eingeht. Nicht der Sex ist also das Problem, sondern das, was danach kommt, denn die geschlechtliche Gemeinschaft ist, so zeigt es die Heilige Schrift, nach Gottes gutem Willen auf Dauer angelegt, begründet eine Gemeinschaft, die ein ganzes Leben lang dauern soll und nicht nur ein paar Monate oder gar nur eine Nacht, von gewaltsam erzwungenem Sex jetzt mal ganz zu schweigen.
Wer also mit einem Partner zusammenlebt, zusammenzieht, praktiziert damit das, was Jesus hier als Ehe beschreibt. Die Frage ist dann nur, warum diejenigen, die faktisch als Eheleute zusammenleben, zugleich darauf verzichten, für ihr Zusammenleben den Segen Gottes zu empfangen und sich in diesem Zusammenleben von Gott selber zusammenschließen zu lassen. Wenn jemand nicht an Gott glaubt, wenn jemandem der Segen Gottes egal ist, dann mag das verständlich sein; eine kirchliche Hochzeit ist in der Tat mehr als bloß eine Show in weiß. Wer aber Gott und seinen Willen ernst nimmt, der sollte sich tatsächlich fragen, warum er oder sie ohne diesen Segen auskommen möchte. Wenn der Grund derjenige ist, dass man sich immer noch ein Hintertürchen auflassen möchte, um sich noch jemand anders zu suchen, falls es nicht klappt, dann muss man allerdings einwenden: Dieses Hintertürchen hast du dir selber schon geschlossen; eine Ehe auf Probe ist in Gottes Schöpfungsordnung nicht vorgesehen. Nein, sukzessive Polygamie entspricht nicht dem Willen Gottes, ganz gleich, ob mit oder ohne Trauschein. Gott erwartet von uns mehr als bloß, dass wir immer nur mit einem Partner gleichzeitig zusammenleben.
II.
Dass die 50 Paare auf dem Montmartre etwas dafür tun wollten, ihre Liebe auf Dauer zu bewahren, spricht für sie. Aber sie machen sich eben zugleich etwas vor, nein, nicht nur, dass sie übersehen, dass sie der Schöpfungsordnung Gottes nicht entkommen können, nicht so frei sind, wie sie dies selber sich einbilden. Sondern sie machen sich auch darin etwas vor, dass sie das menschliche Herz falsch einschätzen.
Wir Menschen sind eben nicht von Natur aus edel, hilfreich und gut; auch wenn die Liebe, die wir zu einem anderen Menschen empfinden, uns vielleicht zu manch erstaunlicher Tat verleiten mag, ändert das nichts daran, dass auch dann noch das alte Herz in uns bleibt, der alte Mensch, wie die Bibel ihn nennt, der immer wieder nur um sich selber kreist. Ja, auch Gottes gute Ordnung der Ehe ist und bleibt von der Sünde der Menschen bedroht, von der Sünde derer, die in dieser Ehe leben, und der Sünde derer, die in diese Ehe einzubrechen versuchen.
Genau das schildert uns das Heilige Evangelium dieses Sonntags sehr eindrücklich: Da gab es damals im Judentum heiße Diskussionen unter den Schriftgelehrten darum, was für Gründe es gibt, die einen Mann dazu berechtigen, seine Ehefrau loszuwerden. Reicht es, dass sie mal das Essen anbrennen lässt, wie einige Rechtsgelehrte behaupteten, oder muss da noch mehr vorfallen, damit ein Mann seine Frau in die Wüste schicken kann? Was für eine absurde Diskussion, entwürdigend für die Frau allemal, sich darüber Gedanken zu machen, wie man es anstellt, seine Ehefrau unter dem Schein des Rechts auswechseln zu können! – So macht es Jesus hier deutlich. Doch genau so ist der Mensch, so zeigt es uns die Heilige Schrift. Wenn es drauf ankommt, denkt er immer erst mal nur an sich selbst; wenn es drauf ankommt, dann rutscht ihm auch so leicht das Hirn in den Unterleib. Und das gilt auch nicht unbedingt nur für Männer.
Und weil es so um den Menschen steht, darum gibt es in dieser Welt Einrichtungen, die die Ehe schützen. Darum gibt es eine öffentliche Eheschließung, die allen Menschen, die es wissen oder auch nicht wissen wollen, deutlich macht: Der Mann und die Frau, die sind jetzt vergeben; Finger weg, die sind nicht mehr zu haben. Darum gibt es eine öffentliche Eheschließung, um Eheleute vor der Willkür des Partners zu schützen, dass er oder sie den anderen, die andere eben nicht einfach mal so sitzen lassen kann, als ob das Zusammenleben vorher jetzt keine Rolle mehr spielen würde. Darum gibt es eine öffentliche Eheschließung, die beiden Partnern eine Hilfe sein kann, beieinander zu bleiben. Und das gilt natürlich ganz besonders für die kirchliche Trauung, durch die zwei Christen ihre Ehe begründen lassen: Nein, eine christliche Ehe ist kein Vertrag, sondern eine Stiftung Gottes, ohne Laufzeitbegrenzung, ohne Kündigungsmöglichkeit. Einen Vertrag kann ich jederzeit kündigen; wenn Gott zwei Menschen in der Ehe zusammenschließt, dann müsste er diese Verbindung auch wieder lösen, damit sie nicht mehr besteht. Und dafür hat uns Gott nun mal keine Anweisungen hinterlassen, wie wir dies anstellen könnten und sollten.
Und damit sind wir schon beim leidigen Thema der Scheidung, ein Thema, das so viele Menschen auch in der christlichen Gemeinde so direkt und schmerzlich bewegt. Nein, Scheidung soll nach Gottes Willen nicht sein, so macht es Jesus hier im Heiligen Evangelium sehr eindrücklich deutlich, widerspricht damit der damaligen jüdischen Praxis, die sich ja durchaus auf Gesetzesbestimmungen im Alten Testament berufen konnte. Scheidung ist nichts Normales, was ich einfach mal machen kann, wenn mir mein Ehepartner nicht mehr passt. Scheidung soll nach Gottes Willen nicht sein; aber sie findet statt in einer Welt, in der so vieles nicht nach Gottes Willen geschieht, in der so viel Herzenshärtigkeit herrscht. Scheidung soll nach Gottes Willen nicht sein; aber dass ein Mann seine Frau schlägt und terrorisiert, soll nach Gottes Willen eben auch nicht sein. Dass ein Ehepartner den anderen betrügt, fremdgeht, ihm seine Liebe entzieht, soll nach Gottes Willen auch nicht sein. Dass ein Ehepartner von Alkohol oder anderen Drogen abhängig ist und damit die ganze Ehe kaputtmacht, soll nach Gottes Willen auch nicht sein. Dass Kinder darunter leiden, dass sich ihre Eltern dauernd streiten, soll nach Gottes Willen auch nicht sein. Und darum gibt es Situationen, in denen man abwägen muss, was nun das kleinere Übel ist, in denen zumindest eine räumliche Trennung erst einmal ratsam sein kann. Darum gibt es nicht nur Eheberatungsstellen, sondern auch Frauenhäuser, darum gab es damals den Scheidebrief, der der geschiedenen Frau eine Wiederverheiratung ermöglichte und sie damit vor völliger Rechtlosigkeit schützte, und darum gibt es eben auch eine staatliche Scheidungsgesetzgebung, die versucht, gerade auch das Recht derer zu schützen, die unter einer Scheidung und ihren Folgen besonders zu leiden haben.
Nein, diesen Problemen mit der Scheidung können auch die nicht entkommen, die ganz bewusst auf eine Eheschließung verzichten und einfach nur so zusammenleben. Ihr Herz ist dadurch nicht weniger verhärtet als das Herz von verheirateten Paaren, und wenn sie sich trennen, dann ist das nicht weniger schmerzlich, als wenn sie vorher beim Standesamt waren, dann gilt das vor Gott auch nicht weniger als Scheidung als eine Scheidung vor Gericht. Nein, wir leben nicht mehr im Paradies – ganz gleich, ob mit oder ohne Trauschein.
III.
Und dann ist hier am Schluss des Evangeliums noch von den Kindern die Rede. Das ist kein Zufall, dass St. Markus den Worten Jesu über Ehe und Ehescheidung gleich die Geschichte über die Segnung der Kinder anfügt. Denn die Ehe, wie sie von Gott in seiner Schöpfung gewollt und eingerichtet ist, ist auf Kinder ausgerichtet. Gewiss, es gibt Ehepaare, die sich sehnlichst Kinder wünschen und denen keine Kinder geschenkt werden. Aber dass Ehepaare von sich aus auf Kinder verzichten, weil die das Ausleben ihrer trauten Zweisamkeit stören könnten, entspricht nicht dem Schöpferwillen Gottes. Kinder sind eine Gabe Gottes, die eine Ehe reich macht; Gott freut sich über Kinder, sie liegen ihm am Herzen, und eben auch darum möchte er, dass Kinder in der verlässlichen Umgebung einer Familie aufwachsen können, möchte auch darum nicht, dass Eltern ihre Beziehung nur als unverbindliches Experiment ansehen. Eine Verantwortung haben Eltern für ihre Kinder – nicht nur, sie ordentlich zu erziehen, sondern auch, sie zu ihm, Jesus, zu bringen, dass sie in seine Nähe kommen, seine Zuwendung, seinen Segen empfangen. Eine Verantwortung haben christliche Eltern für ihre Kinder, diese so bald wie möglich nach der Geburt zur Taufe zu bringen und sie dann auch im christlichen Glauben zu erziehen.
Und umgekehrt, so macht es Jesus hier deutlich, können Kinder für uns Erwachsene dann auch Vorbilder sein: Sie lassen sich einfach beschenken, denken nicht nach dem Schema von Leistung und Gegenleistung. Ja, genau das sollen und dürfen wir von den Kindern lernen, von unseren eigenen und den anderen Kindern, gerade auch hier in der Gemeinde: Sie zeigen uns, wie unser Verhältnis zu Gott aussehen soll und darf: Dass auch wir uns einfach von Gott beschenken lassen, ohne ihm etwas bieten zu können, ohne etwas zu leisten.
Seine Vergebung will Gott uns immer wieder neu schenken, will uns die Möglichkeit geben, immer wieder neu anzufangen, wenn wir versagt haben. Das gilt für unser Leben insgesamt, und das gilt besonders auch für diejenigen, die in der Ehe leben. Was einer solchen Beziehung auf Dauer Stabilität verleihen kann, ist nicht ein feierlicher Heiratsverzicht, sondern das gemeinsame Leben aus dem Glauben, der regelmäßige Empfang von Gottes Vergebung in der Beichte, im Heiligen Abendmahl. Das hilft, um beieinander zu bleiben, das hilft, um die Ehe nicht bloß als ein Problem anzusehen, das irgendwie bewältigt werden muss, sondern als kostbares Geschenk, das Gott den Ehepartnern anvertraut hat, ja das hilft, seine Ehe so zu führen, wie sie von Gott ursprünglich einmal gemeint war. Ja, Gott hat es gut mit uns gemeint, als er die Ehe gestiftet hat, und er meint es noch viel besser mit uns, wenn er in uns immer wieder ein neues Herz schafft durch sein Wort, durch seine Vergebung, durch sein Heiliges Mahl. Machen wir es wie die Kinder – freuen wir uns einfach über die Geschenke, die Gott uns im Leben macht, und richten wir so unser Leben auf das eigentliche Ziel aus, ganz gleich ob wir nun verheiratet sind oder nicht: Dass wir ankommen im Reich Gottes, beim großen Hochzeitsmahl, das kein Ende mehr kennen wird. Amen.