29.09.2007 | St. Matthäus 18, 1-6.10 (St. Michaelis)

ST. MICHAELIS – 29. SEPTEMBER 2007 – PREDIGT ÜBER ST. MATTHÄUS 18,1-6.10

Die Jünger traten zu Jesus und fragten: Wer ist der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.
Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.
Seht zu, daß ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.

„Kinder sind unsere Zukunft!“ – So lautet ein Motto, das zurzeit in unserem Land in aller Munde ist und sich auch in den Programmentwürfen aller möglichen Parteien findet. Der Grund dafür, dass dieser Satz so sehr betont wird, ist klar: Wir haben in unserem Land zu wenig Kinder; unsere Gesellschaft ist dabei, zu überaltern, und wenn zu wenige Kinder nachkommen, dann sind die sozialen Sicherungssysteme mittelfristig in großer Gefahr. Und so haben sich in den vergangenen Jahren Politiker mit Vorschlägen geradezu überschlagen, was man alles tun könnte, um die Deutschen dazu zu veranlassen, mehr Kinder in die Welt zu setzen. Mit finanziellen Anreizen glaubte man, der Zeugungs- und Gebärfreudigkeit deutscher Paare nachhelfen zu können, dazu auch mit allen möglichen Einrichtungen, die es Ehepaaren ermöglichen, berufstätig zu sein und nebenbei doch noch Kinder haben zu können, denn, wie gesagt, Kinder sind ja unsere Zukunft, ganz konkret unsere ökonomische Zukunft!
„Kinder sind unsere Zukunft!“ – Dieses Motto kann man auch in kirchlichen Kreisen immer wieder hören. Wenn es in einer Gemeinde viele Kinder gibt, dann hat diese Gemeinde eine Zukunft, und wenn sie nur noch wenige Kinder in ihrer Mitte hat, dann ist ihre Zukunft akut gefährdet. Ja, wer soll denn später mal all die Aufgaben in der Gemeinde übernehmen, wer soll die notwendigen Kirchenbeiträge zahlen, wenn nicht diejenigen, die jetzt noch Kinder sind!
„Kinder sind unsere Zukunft!“ – Genau darum geht es Jesus in der Predigtlesung des heutigen St. Michaelisfestes gerade nicht. Ja, er, Jesus, behauptet hier sogar das glatte Gegenteil: Jesus sieht im Kind gerade nicht den zukünftigen Erwachsenen; für ihn sind Kinder nicht deshalb wichtig, weil sie später etwas für die Gesellschaft leisten können, und für ihn sind Kinder auch nicht deshalb wichtig, weil sie in kleinerem Zustand eine Freudenquelle oder, je nach Einstellung, ein mitunter auch recht anstrengendes Hobby für die Eltern darstellen. Nein, eher sieht er, wie es ein Ausleger zu unserer Stelle so schön formuliert hat, im Erwachsenen das verlorengegangene Kind. Für Jesus sind die Kinder nicht die Zukunft, weil sie dann in der Zukunft als Erwachsene funktionieren, sondern Kinder haben gerade jetzt, als Kinder, für ihn eine Bedeutung, nicht erst irgendwann später, haben für ihn eine solche Bedeutung, dass er in unserer heutigen Predigtlesung sehr eindrückliche Worte findet, um diese Bedeutung den Erwachsenen nahezubringen, denen, die meinen, sich selbst zum Maßstab dafür machen zu können, wie ein richtiger Mensch eigentlich sein sollte. Zu einer ganz neuen Sichtweise von Kindern und damit auch zu einem anderen Umgang mit Kindern leitet Christus die Jünger, leitet er auch uns damit an, leitet uns dazu an,

- Kinder als Vorbilder zu sehen
- in Kindern Christus zu sehen
- hinter den Kindern ihre Engel zu sehen.

I.

Schwestern und Brüder, wenn euch jemand fragen würde, wer eigentlich für euch in eurem Leben ein Vorbild ist, was würdet ihr darauf antworten? Manche würden vielleicht Jesus als ihr Vorbild nennen, andere vielleicht ihre Eltern oder einen anderen Menschen, der sie in ihrem Leben persönlich sehr geprägt hat, oder vielleicht auch irgendwelche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die eine beeindruckende Lebensleistung aufzuweisen haben. Aber wahrscheinlich würden die meisten von euch nicht auf die Idee kommen, als erstes auf diese Frage zu antworten: Mein Lebensvorbild ist der kleine Jonas L.
Doch genau solch eine Antwort legt uns kein Geringerer als Christus selber hier in unserer heutigen Predigtlesung nahe. Da kamen damals die Jünger zu Jesus und stellten ihm eine Frage, die uns heute vielleicht erst einmal etwas fern erscheinen mag: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Diese Frage wurde damals nicht nur von den Jüngern Jesu gestellt, die wurde auch ansonsten damals in Israel immer wieder gestellt und diskutiert, ja, es gab fast so etwas wie einen Wettbewerb darum, möglichst doch als Größter ins Himmelreich eingehen zu dürfen. Nun ja, solch einen Wettbewerb mögen wir als etwas unfein empfinden; wir üben uns da eher in etwas vornehmer Zurückhaltung. Erste und Größte wollen wir ja gar nicht unbedingt sein. Aber dass wir doch jedenfalls bessere Christen sind als diejenigen, die nur einmal im Jahr in die Kirche kommen und die die Kirche einfach nur dazu benutzen, um mal etwas abzustauben, wenn sie es nötig haben, dass wir bessere Christen sind als diejenigen, die ja nun ganz offensichtlich gegen Gottes Gebote handeln, das wird ja wohl auch der liebe Gott nicht in Frage stellen können, möchte man meinen. Nein, Platz 1 im Himmel muss es ja nicht unbedingt sein; aber wenn der liebe Gott das irgendwie berücksichtigen würde, wie sehr wir uns für ihn eingesetzt haben, dann hätten wir vermutlich auch nicht unbedingt etwas dagegen. So ganz fern liegt uns die Frage der Jünger also vielleicht doch nicht.
Jedenfalls ist die Antwort Jesu allemal überraschend genug: Die Größten im Himmelreich sind nicht diejenigen, die sich am meisten für Gott ins Zeug gelegt haben; die Größten im Himmelreich sind nicht diejenigen, die am frömmsten gewesen sind, nicht diejenigen, die besonders viel getan und geleistet haben. Sondern die Größten im Himmelreich sind diejenigen, die wie dieses kleine Kind werden, das Jesus da in die Mitte der Jünger stellt. Die Größten im Himmelreich sind diejenigen, die so werden wie Jonas.
Brüder und Schwestern, dass wir uns nicht missverstehen: Jesus stellt uns hier nicht irgendein romantisches Kinderbild vor Augen, wonach Kinder immer nur lieb und süß und unschuldig sind. Wer selber kleine Kinder gehabt hat oder noch hat, der weiß, dass kleine Kinder durchaus nicht immer lieb und süß und unschuldig sind. Darum geht es Jesus hier nicht. Jesus fordert hier auch nicht mit Herbert Grönemeyer, Kinder an die Macht zu bringen, weil damit dem Trübsinn auf Erden ein Ende bereitet wird und es dann nur noch Erdbeereis auf Lebenszeit gibt. Nein, was das Kind vom Erwachsenen unterscheidet, ist, dass es ganz selbstverständlich darum weiß, dass es klein ist, dass es nicht alles alleine schaffen kann. Ja, was das Kind vom Erwachsenen unterscheidet, ist, dass es sich ganz selbstverständlich beschenken lässt, ohne gleich zu berechnen, was es dafür denn nun als Gegenleistung bringen muss.
Und eben darin sollen die Kinder uns nun Vorbilder sein: Immer wieder neu lernen sollen wir, dass wir Gott mit dem, was wir alles an Gutem tun, nicht beeindrucken können und dies auch gar nicht brauchen. Immer wieder neu lernen sollen wir, wahrzunehmen, wie sehr wir ganz und gar von Gott abhängen, in unserem ganz alltäglichen Leben und erst recht, wenn es darum geht, in den Himmel zu kommen. Da zählt nur eins: Dass Gott uns beschenkt und dass wir uns entsprechend von ihm beschenken lassen, ohne zu meinen, wir müssten Gott jetzt auch irgendeine Gegenleistung bringen. „Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich“, so sagt es Christus hier. Das mag missverständlich klingen, so, als ob wir uns jetzt künstlich klein machen müssten, uns vielleicht gar selber quälen müssten, um bei Gott Eindruck zu schinden, so, als ob Gott nur darauf aus sei, dass wir uns vor ihm so richtig mickrig fühlen. Nein, darum geht es überhaupt nicht: Sich selbst erniedrigen – damit ist gemeint, dass wir unseren Größenwahn aufgeben, als ob wir vor Gott irgendwelche Ansprüche geltend machen könnten, als ob wir vielleicht doch bessere Christen seien als andere, als ob wir es vielleicht doch irgendwie verdient haben können, dass Gott uns zu sich in den Himmel lässt. Sich selbst erniedrigen – damit ist gemeint, dass wir einfach ganz realistisch einschätzen, in was für einer Lage wir uns vor Gott befinden. Ja, klein sind wir vor Gott, genau wie ein Kind klein ist; aber dieses Kind fühlt sich deswegen noch nicht gedemütigt, nur weil es Kind, nur weil es klein ist. Aber das Kind kann es fröhlich annehmen, dass es klein ist, und genau darin soll und darf uns ein Kind, darf uns auch der kleine Jonas ein Vorbild sein.
Brüder und Schwestern, das klingt jetzt erst mal hübsch und nett und vielleicht sogar ein bisschen lustig. Doch Jesus meint das schon ganz ernst. Es geht ihm nicht bloß darum, ein wenig unseren christlichen Größenwahn auf die Schippe zu nehmen. Nein, so stellt er fest: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Dass wir wie die Kinder werden, uns wie Kinder von Gott beschenken lassen, das ist überlebenswichtig, daran hängt nicht weniger als unsere ewige Seligkeit.
Freuen wir uns von daher darüber, dass wir Kinder in unserer Gemeinde, auch in unseren Gottesdiensten haben, warten wir nicht bloß darauf, dass die Kinder hoffentlich bald endlich größer werden, damit sie so werden, wie wir sie uns wünschen. Nein, freuen wir uns darüber, dass wir kleine Kinder in unserer Gemeinde, auch in unseren Gottesdiensten, haben, weil wir damit große Vorbilder in unserer Mitte haben, von denen wir eine Menge lernen können für unseren Glauben, für unser Leben als Christ. Und in diesem Sinne sind die Kinder für unsere Zukunft in der Tat ganz wichtig: Sie helfen uns mit ihrem Vorbild, ins Himmelreich zu kommen.

II.

Schwestern und Brüder, nun sagt Christus hier in unserer Predigtlesung nicht, dass die Kinder selber die Größten im Himmelreich sind. Sondern die Größten sind diejenigen, die wie die Kinder werden, auch wenn sie altersmäßig eigentlich gar keine mehr sind. Aber in dem, was Jesus hier sagt, ist natürlich eingeschlossen, was Jesus einige Verse darauf noch einmal ausdrücklich sagt, dass gerade auch den Kindern das Himmelreich gehört. Ich muss keine bestimmten Vorleistungen bringen, um in Gottes Reich aufgenommen werden zu können, ich muss nicht einen bestimmten Intelligenzquotienten haben, ich muss nicht reden können, ich muss nicht bestimmte Dinge verstehen. Im Gegenteil: All dies kann mich unter Umständen eher daran hindern, ins Reich Gottes zu kommen, als dass es eine unabdingbare Voraussetzung dafür wäre. Und eben darum ist es gut und richtig, dass wir auch schon kleine Kinder taufen, weil die Taufe nicht von unseren Fähigkeiten, nicht von unserer Willenskraft abhängt. Ja, dabei können wir uns mit Recht auch auf diese Worte unseres Herrn berufen.
Aber Jesus geht nun noch einen Schritt weiter: Er sagt, dass wir Kinder nicht bloß als Vorbilder sehen sollen, sondern dass wir in ihnen ihn, Christus, selber sehen und aufnehmen dürfen. Vom Aufnehmen hatte Christus einige Kapitel zuvor schon einmal gesprochen, hatte den zwölf Jüngern zugesagt: Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf. In den Jüngern, in den Aposteln ist Christus selber am Werk, in ihrem Dienst, in ihrem Wort handelt Christus selber. Und nun sagt Christus hier allen Ernstes: Der kleine Jonas und die anderen Kinder, die sind auch alle so etwas wie kleine Apostel: In ihnen begegnet Christus selber uns Menschen. Nein, Christus begegnet uns gerade nicht in großen, starken, strahlenden Gestalten, sondern in den Geringsten seiner Brüder, in den Kindern, in Menschen, die ganz auf unsere Zuwendung angewiesen sind.
Liebe Schwester, lieber Bruder, hast du dir das eigentlich schon einmal klargemacht, was für eine großartige Verheißung uns Christus hier macht: Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Was für eine Verheißung für Eltern sind diese Worte: Wenn sie ihre Aufgabe als Eltern im Namen Jesu wahrnehmen, Kindern die Liebe weitergeben, die sie selber von Christus empfangen haben, dann nehmen sie damit Christus selber bei sich auf, dann wohnt der lebendige Christus bei ihnen, dienen sie Christus auch beim Windelnwechseln und in so mancher durchwachten Nacht. Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf – ach, was sind alle finanziellen Anreize dieser Welt im Vergleich zu dieser Verheißung! Und diese Verheißung gilt auch uns als Gemeinde: Ja, Christus begegnet uns gewiss in ganz einzigartiger, nicht zu ersetzender Weise im Heiligen Mahl, wenn er im Brot und Wein mit seinem Leib und Blut zu uns kommt. Aber er begegnet uns eben auch in den Kindern in unserer Gemeinde, er begegnet uns auch in all den anderen Brüdern und Schwestern in unserer Gemeinde, die auf unsere Hilfe, auf unsere Zuwendung angewiesen sind. Ihm dienen wir, wenn wir uns ihnen zuwenden, wenn wir in ihnen keine Last oder gar Belästigung erkennen, sondern wenn wir sie aufnehmen im Namen des Herrn. Und weh uns, wenn wir umgekehrt diesen Kleinen in der Gemeinde einen Anstoß geben, wenn wir sie mit unseren Worten, mit unserem Verhalten, im Glauben irremachen, im Vertrauen auf ihn, Christus. Weh uns, wenn wir ihnen den Eindruck vermitteln, sie gehörten eigentlich gar nicht in Gottes Familie hinein, seien nichts wert, weil sie ja nichts zu leisten vermögen. Das ist für Christus kein Kavaliersdelikt; da kann er drastisch werden und Worte gebrauchen, die wir aus seinem Mund eigentlich gar nicht erwarten würden: „Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“ Eine eindringliche Warnung ist das an Eltern, die ihren Kindern das Leben in der Gemeinschaft der Kirche, in der Gemeinschaft mit Christus vorenthalten, statt ihnen mit gutem Beispiel voranzugehen. Eine eindringliche Warnung ist das an Paten, die von ihrer geistlichen Verantwortung für ihre Patenkinder nichts wissen wollen. Eine eindringliche Warnung ist das auch an uns als Gemeinde, dass wir alles vermeiden, was Kinder, was Gemeindeglieder überhaupt dazu veranlassen könnte, Christus und der Gemeinde den Rücken zuzukehren. Wir treffen damit immer auch ihn, Christus selber, ihn, den wir in den Kleinen in unserer Gemeinde sehen sollen und dürfen.

III.

Und dann legt Christus hier schließlich noch einmal nach, öffnet uns noch einmal die Augen für die Bedeutung der Kleinen in der Gemeinde, der Kinder und all derer, die selbst vor Gott und vor den Menschen nichts vorzuweisen vermögen: Seht zu, sagt Christus, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.
Um diese Worte richtig verstehen zu können, muss man wissen, dass man damals zurzeit Jesu davon überzeugt war, dass die Engel eigentlich nicht das Angesicht Gottes selber sehen könnten. Nur die allerobersten Engel, denen war das vielleicht erlaubt und möglich, Gottes Angesicht zu sehen. Und nun sagt Jesus: Wenn ihr die Kleinen verachtet, dann bekommt ihr es mit den allerobersten Engeln Gottes zu tun. Diese Engel hat Gott nämlich nicht für die Präsidenten und Staatschefs reserviert, sondern die obersten Engel sind für die Kinder da. Nein, das ist nicht einfach ein netter Spruch; Jesus weiß, wovon er redet. Denn der Gott, dessen Angesicht diese Engel im Himmel sehen, ist ja sein Vater.
Wenn du dir also Kinder anschaust, dann denke immer wieder auch daran: Hinter ihnen steht immer auch ihr Engel, der sie begleitet und für sie da ist. Ja, bedeutende Persönlichkeiten kann man daran erkennen, dass sie immer mit Bodyguard unterwegs sind. Und eben das gilt auch für die Kinder: Die sind in den Augen Jesu, in Gottes Augen so bedeutende Persönlichkeiten, dass Gott ihnen seine obersten Bodyguards zur Verfügung stellt. Ach, Schwestern und Brüder, was können wir froh sein, wenn wir solche Prominenz in unserer Mitte haben. Und wenn diese Prominenz uns mit ihrer Stimme im Gottesdienst zu stören scheint, dann denkt daran: Dafür bringen sie immer auch ihren Engel mit, der unseren Lobgesang in Gottes Ohren umso schöner klingen lässt.
St. Michaelis feiern wir heute, das Fest des Erzengels St. Michael und aller heiligen Engel. Und nun haben wir heute die ganze Zeit gar nicht so viel von den Engeln, sondern mehr von den Kindern gesprochen. Doch genau so will es Christus, denn genau dafür sind die Engel da: um die Kinder ganz groß rauskommen zu lassen, die Kinder, die uns Vorbilder sein sollen und in denen wir Christus selber begegnen, die Kinder, die eben deshalb unendlich mehr sind als bloß unsere Zukunft. Amen.