21.06.2009 | St. Lukas 14, 15-24 (2. Sonntag nach Trinitatis)

ZWEITER SONNTAG NACH TRINITATIS – 21. JUNI 2009 – PREDIGT ÜBER ST. LUKAS 14,15-24

Als aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.

Fröhlich und ein wenig aufgekratzt war ich in mein Auto gestiegen. Da hatte ich endlich ein Gemeindeglied erreicht, das sich schon lange nicht mehr hatte blicken lassen. Ein gutes Gespräch hatten wir miteinander geführt, und das Gemeindeglied hatte mir am Ende des Gesprächs auch fest versprochen, am nächsten Sonntag endlich mal wieder zum Gottesdienst zu kommen. „Wird ja auch höchste Zeit“, so hatte es selber erklärt. Doch dann am nächsten Sonntag war von besagtem Gemeindeglied nichts zu sehen, an den folgenden Sonntagen auch nicht. Als ich eine Weile später wieder mit ihm sprach, stellte es nur fest, es seien andere Dinge dazwischengekommen, und jetzt habe es auch wieder so viel zu tun – das würde wohl vorläufig doch nichts werden mit dem Gottesdienst, mit dem Empfang des Heiligen Abendmahls.
Schwestern und Brüder, es fällt uns wohl allen miteinander nicht schwer zu erkennen, wie aktuell die Worte des Gleichnisses sind, die wir eben im Heiligen Evangelium des heutigen Sonntags gehört haben. Leicht finden wir uns darin wieder mit unseren Frusterfahrungen, wenn wir versuchen, Menschen zu Christus, zu seinem großen Fest einzuladen, und dann erleben, dass nicht wenige, die doch eigentlich ganz interessiert zu sein schienen, am Ende doch nicht kommen, die Einladung am Ende doch ausschlagen. Doch wenn wir in den Worten des Heiligen Evangeliums nur die Bestätigung unserer Frusterfahrungen suchen und finden, dann haben wir nur wenig von dem wahrgenommen, worum es Christus hier in diesem Gleichnis eigentlich geht: darum, dass wir Gott besser kennenlernen, dass wir besser wahrnehmen, was er will, was er denkt, was er macht. Von dreierlei spricht Christus hier in diesem Gleichnis:

- von einer großen Einladung
- von einer großen Enttäuschung
- von einem großen Herz

I.

Um Gott geht es in diesem Gleichnis, ganz klar. Das ist eigentlich so selbstverständlich, dass man es im Grunde genommen gar nicht noch mal erwähnen muss. Aber wir tun eben doch gut daran, das noch einmal ganz bewusst wahrzunehmen, wie Gott hier von seinem eigenen Sohn geschildert wird: Gott ist zunächst und vor allem ein Gastgeber, einer, der Menschen einlädt zu seinem großen Fest. Gott ist also nicht der liebe Vater überm Sternenzelt, der irgendwo da oben sitzt und von Zeit zu Zeit mal runterblickt, was die Menschen da unten so treiben. Sondern Gott möchte nicht allein sein, er möchte Menschen um sich haben, er möchte mit ihnen feiern und fröhlich sein. Nein, Gott hält die Menschen nicht auf Abstand, weil er seine Ruhe haben will, weil er beim Gesang der himmlischen Heerscharen nicht gestört werden möchte. Sondern er geht das Risiko ein, Menschen einzuladen, auch auf die Gefahr hin, mit seiner Einladung eine Abfuhr zu erhalten. Er geht dieses Risiko ein, weil es ihm solch ein Herzensanliegen ist, mit den Menschen, die er doch selber erschaffen hat, zusammen zu sein, weil er die Menschen liebt, weil er weiß, dass seine Einladung das Beste ist, was den Menschen überhaupt geschehen kann. Gott ist Gastgeber – das heißt: Er ist auch nicht der oberste Erbsenzähler, der im Himmel sitzt und Strichlisten führt, wie viele gute und wie viele böse Taten die einzelnen Menschen vollbringen. Nein, seine Einladung ist nicht die Belohnung für besonderes Wohlverhalten, sie beruht nicht auf einem positiven moralischen Punktekonto, das Menschen sich in ihrem Leben erarbeitet haben. Gott ist ein großzügiger Gastgeber, der einfach gerne feiert, der die Teilnahme an seinem Fest nicht von irgendwelchen Verdiensten der Eingeladenen abhängig macht und auch nicht vorher darauf spekuliert, was er denn dafür wohl bekommt, wenn er diesen oder jenen einlädt. Nein, Gott erwartet nicht, dass die Geschenke, die er von seinen Gästen erhält, die Kosten der Einladung umgekehrt wieder aufwiegen. Er weiß genau, dass er unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit seinem Fest ein großes Minusgeschäft macht. Aber das bekümmert ihn nicht, denn er ist allemal reich genug, dass er sich solch ein Fest leisten kann. Und erst recht ist Gott von daher kein furchteinflößender Tyrann, kein Choleriker, bei dem man nie sicher sein kann, wie er gerade drauf ist, keiner, bei dem man damit rechnen muss, dass er einen doch wieder rausschmeißt, wenn man seiner Einladung folgt, nur weil er vielleicht mal gerade wieder schlechte Laune hat. Wenn Gott einlädt, dann steht er auch zu seiner Einladung, fröhlich, gerne und ohne irgendwelche Vorbehalte.
Gott lädt ein zu seinem Fest – ja, was ist mit diesem Fest gemeint, von dem Jesus hier spricht? Natürlich geht es bei diesem Fest zunächst und vor allem um das nie mehr endende Fest, das uns am Ende unseres Lebens in Gottes Gegenwart erwartet, ein Fest von solch einer Schönheit, von solch einer Freude, dass alle Vergleiche mit Festen, die wir hier auf Erden feiern, nur einen ganz schwachen Vorgeschmack auf das zu geben vermögen, was die, die eingeladen sind, bei diesem Fest einmal erfahren werden.
Ja, Schwestern und Brüder, ich weiß, auch das ist euch nicht neu. Und doch ist es ganz wichtig, dass wir das immer und immer wieder festhalten und uns selber bewusst machen: Es geht im christlichen Glauben nicht zuerst und vor allem darum, dass wir zu moralisch anständigen Menschen erzogen werden. Es geht im christlichen Glauben auch nicht zuerst und vor allem darum, dass wir da in unserem Leben irgendwo einen festen Halt haben, den wir gerade in schweren Zeiten ganz gut brauchen können. Sondern es geht im christlichen Glauben wesentlich darum, dass wir von Gott zu seinem großen Fest eingeladen sind und uns darauf freuen dürfen. Freude ist es darum, was unser Leben als Christen bestimmen darf, Freude darüber, dass auch wir an diesem Fest teilnehmen dürfen, Freude, die sich nicht bloß auf die Zukunft, sondern schon jetzt auf die Gegenwart richtet, weil dieses Fest eben jetzt schon anfängt, hier und jetzt auf Erden, hier und jetzt zu dieser Stunde, in der wir nun diesen Gottesdienst feiern und von Christus selber an seinen Tisch geladen werden. Ja, hier fängt es schon an, das große Fest, an dem wir einmal ohne Ende teilhaben werden, hier kommt der Himmel schon auf die Erde, hier steht er schon, unser Gastgeber, und wartet darauf, dass wir kommen, dass wir seine Einladung annehmen, dass wir ihn an seinem gedeckten Tisch nicht allein sitzen lassen.
Denn eines ist klar: Wer einlädt, wer der Gastgeber ist, der hat auch das Recht dazu, zu sagen, wann und wo dieses Fest stattfindet. Wenn ich Sonntagabend um 20 Uhr gemeinsam mit anderen von jemandem zu einem festlichen Essen in ein Restaurant eingeladen werde, dann kann ich nicht sagen: „Ich möchte gerne, dass das Fest woanders stattfindet, und die Uhrzeit passt mir auch nicht. Wenn der Gastgeber das nicht alles ändert und so macht, wie ich das möchte, dann kann er mir gestohlen bleiben.“ Nein, wenn Gott uns am Sonntagmorgen hier in seine Kirche zu seinem Fest einlädt, dann können wir ihm keine Vorschriften machen, können ihn nicht stattdessen an unser Bett zu Hause bestellen, weil das für uns bequemer ist. Der Gastgeber lädt ein – und wir tun gut daran, uns einfach über diese Einladung zu freuen, so sehr, dass wir ihr dann auch gerne folgen.

II.

Und damit, Schwestern und Brüder, sind wir nun schon beim Zweiten:
Dass es sich bei dem Fest, von dem Jesus hier in diesem Gleichnis berichtet, um ein ganz besonderes, besonders großes und feierliches Fest handelt, wird schon daran erkennbar, dass zu diesem Fest eine doppelte Einladung ergeht: Gleich zu Beginn der Festvorbereitungen waren die geladenen Gäste über das Fest informiert worden, und nun, zu dem angekündigten Termin, werden sie von einem Sklaven persönlich einzeln zum Fest abgeholt. Ganz selbstverständlich konnte der Sklave eigentlich davon ausgehen, dass die geladenen Gäste gleichsam schon mit Hut und Mantel in der Tür standen, wenn er zu ihnen kam. Schließlich hatten die Gäste ihre Einladung längst erhalten – und angesichts dieser besonderen Einladung war es doch eigentlich völlig klar, dass die Gäste alles Andere stehen und liegen ließen, nur um bei diesem Fest mit dabei sein zu können. Schließlich hatten sie ja auch genügend Zeit gehabt, um sich darauf vorbereiten zu können.
Umso schockierender ist, was der Bote des Gastgebers in der Geschichte erfährt, die Jesus uns hier erzählt: Da kommt er, um die Leute abzuholen. Doch der erste stellt fest, dass er gerade einen Acker gekauft hat und ihn sich nun anschauen muss. Der zweite hat sich gerade fünf Ochsengespanne gekauft, hatte gerade eine wichtige berufliche Investition getätigt, die es ihm leider nicht ermöglicht, mit zum Fest zu kommen – und der dritte hat gerade geheiratet, ist lieber mit seiner Frau zusammen, als zu diesem Fest zu gehen. Die Entschuldigungsgründe – sie klingen alle ganz einleuchtend, gar nicht so weit hergeholt. Und doch stellten sie alle miteinander für den Gastgeber einen Affront, eine Beleidigung dar: Schließlich wussten die geladenen Gäste längst vorher Bescheid; nun ging es nur noch darum, was ihnen denn wichtiger war, was ihnen diese besondere Einladung eigentlich bedeutete. Offenbar nicht viel – so muss der Gastgeber feststellen, als der Bote, den er losgeschickt hat, mit leeren Händen wieder zum Haus zurückkehrt. Ja, kein Wunder, dass der Gastgeber zornig wird, dass er das nicht bloß ein wenig bedauert oder gar gleichgültig zur Kenntnis nimmt, was sein Bote ihm da berichtet.
Ich denke, wir können uns in diesen Gastgeber gut hineinversetzen. Das haben wir vielleicht auch schon erlebt: Da laden wir Menschen zu einem schönen Essen, zu einem schönen Beisammensein ein. Doch dann im letzten Augenblick klingelt das Telefon: Die Gäste sagen ab, weil ihnen etwas dazwischengekommen ist, oder aber, noch schlimmer: Sie tauchen einfach nicht auf, ohne ein Wort zu sagen. Da sind auch wir zumindest enttäuscht – und wenn wir dann noch mitbekommen, dass diejenigen, die wir eingeladen haben, eigentlich überhaupt keinen triftigen Grund hatten, weshalb sie nicht gekommen sind, dann dürften auch wir ziemlich sauer sein, uns jedenfalls vornehmen, diese Leute nicht noch einmal bei uns einzuladen.
So, Schwestern und Brüder, geht es Gott immer wieder mit uns Menschen, ja, so geht es ihm ganz besonders mit denen, denen er in ihrer heiligen Taufe doch schon seine Einladung zu seinem großen Fest ganz persönlich mitgeteilt hat. Gott kann doch eigentlich fest damit rechnen, dass wir um seine Einladung wissen, dass wir eigentlich auch darum wissen dürften, was für ein Geschenk, was für eine Ehre das für uns bedeutet, dass auch wir bei seinem großen Fest mit dabei sein dürfen. Doch was muss sich Gott stattdessen von uns getauften Christen immer wieder an Ausreden und Entschuldigungen anhören?! Es sind im Grunde genommen genau dieselben, die auch damals die Gäste in dem Gleichnis Jesu schon angeführt haben: Wir haben uns etwas gekauft – vielleicht nicht einen Acker, aber vielleicht ein Häuschen im Grünen, eine Datsche, oder wir haben uns ein Hobby zugelegt. Und das ist dann ein Grund für so manchen, Gottes Einladung zu seinem Fest nicht zu folgen: Ich brauche das Wochenende, um an meinem Haus oder an meiner Datsche herumzubasteln. Ich brauche das Wochenende, um mein Hobby betreiben zu können. Ist doch klar, dass ich dann keine Zeit habe, Gottes Einladung zu seinem Heiligen Mahl zu folgen! Oder da sagen andere: Ich bin beruflich so eingespannt; ich habe die Woche über so viel zu tun, in der Schule, bei der Arbeit; da brauche ich das Wochenende, um mich auszuruhen oder um anderes zu tun, wozu ich während der Woche nicht gekommen bin. Nein, an Gottes Fest teilzunehmen, das wäre für mich solch eine Belastung – das kann ich mir einfach nicht zumuten! Und wie viele geben als Grund für ihre Absage an Gott an: Ich will mich am Wochenende um meine Familie kümmern. Dafür habe ich in der Woche so wenig Zeit. Eigentlich bleibt mir da nur der Sonntagvormittag. Das kann doch auch nicht in Gottes Sinn sein, dass ich meinen Familienfrieden aufs Spiel setze; da muss Gott bei seinem Fest eben ohne mich auskommen.
Schwestern und Brüder, ahnen wir wenigstens etwas davon, wie Gott zumute sein muss, wenn er sich von uns immer wieder solche Ausreden anhören muss? Ahnen wir wenigstens etwas davon, wie ihn das verletzt, wenn er von uns so in die Ecke gepackt wird, wenn wir ihm mehr oder weniger offen zu verstehen geben, dass seine Einladung für uns nicht so wichtig ist – jedenfalls nicht so wichtig wie die neue Anschaffung, wie Haus oder Hobby, wie Beruf und Freizeit, wie Freunde und Familie? Ja, ahnen wir wenigstens etwas davon, dass Gott darauf nicht gleichgültig reagiert, sondern zornig, ja, dass wir uns Gottes Zorn auf den Hals laden, wenn wir so mit seiner Einladung umgehen? Seine ganze Liebe hat Gott in seine Einladung an uns gesteckt, in seinen Ruf: „Kommt, denn es ist alles bereit!“ Nein, das lässt ihn nicht kalt, wenn wir seine Liebe so zurückweisen, wenn wir ihm mit allen möglichen Argumenten kommen, weshalb er mit seiner Einladung an uns zurückstecken muss. Ja, Gottes Zorn laden wir uns damit auf den Hals – und das heißt nicht weniger als dies, dass wir riskieren, einmal endgültig draußen vor der Tür zu stehen, wenn Gott in der Ewigkeit sein Fest feiert.

III.

Ja, Schwestern und Brüder, Christus möchte, dass wir uns einfach mal in Gottes Lage hineinversetzen, wenn wir das nächste Mal auf die Idee kommen, ihm mitzuteilen, dass es für uns nun wirklich unzumutbar ist, seine Einladung zum Gottesdienst anzunehmen: Da hat Gott alle Vorbereitungen für sein großes Fest getroffen – nein, das hat ihn doch nicht bloß ein wenig Geld für die Dekoration gekostet, sondern nicht weniger als das Leben seines einzigen Sohnes. Den hat er für uns am Kreuz sterben lassen, damit auch wir bei seinem Fest dabei sein dürfen. Und dann muss er sich von uns anhören, dass wir bei seinem Fest nicht dabei sein können, weil die Geburtstagsfeier am Abend zuvor zu lange gedauert hat, weil das Sonntagsbrunch doch schon um 11 Uhr anfängt und man die Bekannten dort im Restaurant doch nicht warten lassen kann!
Kein Wunder wäre es, wenn Gott uns ab sofort ganz von seiner Gästeliste streichen würde, nichts mehr von uns wissen wollte. Doch damit endet die Geschichte, die Jesus hier erzählt, eben nicht. Gott, der Gastgeber, bläst sein großes Fest nicht ab aus lauter Frust und Wut über die Absage derer, die er zu seinem Fest eingeladen hatte. Sondern er zeigt ein ganz großes Herz, gibt nicht auf, lädt immer weiter ein, lädt zu seinem Fest Leute ein, die doch scheinbar überhaupt nicht auf ein feierliches Fest gehören: Bettler, Asoziale, Obdachlose – Leute, die wirklich nicht damit rechnen konnten, überhaupt von irgendjemand, geschweige denn vom Herrn aller Herren eingeladen zu werden. Nein, bei Gott ist niemand zu schlecht, zu arm, zu merkwürdig, dass er von der Einladung zu seinem Fest ausgeschlossen wäre. Und genau das soll und darf nun auch uns ein Trost sein, uns, die wir Gottes Einladung vielleicht mitunter so leichtfertig verachtet haben, so wenig bedacht haben, was diese Einladung für uns eigentlich bedeutet: Wenn Gott auch die Bettler zu sich einlädt, wenn sein Herz so groß ist, dass er gerade auch die bei sich haben will, die mit ganz leeren Händen vor ihm stehen, dann haben auch wir bei ihm noch eine Chance, dann dürfen auch wir darüber staunen, dass Gottes Einladung uns noch einmal von Neuem, dass sie uns immer noch gilt. Ja, noch schickt Gott seine Boten los, auch zu uns, noch gilt uns die Einladung, noch dürfen wir kommen. Gott geb’s, dass uns klar wird, was das eigentlich bedeutet, ja dass uns in Zukunft in unserem Leben nichts wichtiger ist, als eben dieser Einladung zu folgen: „Kommt, denn es ist alles bereit!“ Amen.