05.07.2009 | St. Lukas 6, 36-42 (4. Sonntag nach Trinitatis)

VIERTER SONNTAG NACH TRINITATIS – 5. JULI 2009 – PREDIGT ÜBER ST. LUKAS 6,36-42

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Da fahre ich mit meinem Auto hier in Berlin eine Straße entlang. Ja, ich gestehe, ein bisschen schneller als mit 50 km/h bin ich schon unterwegs; sonst schläft man ja am Steuer ein. Doch da sehe ich auf der rechten Seite ein Polizeiauto stehen. Unwillkürlich bremse ich ab, überlege mir, was ich sonst noch alles so gerade falsch mache, habe irgendwie, obwohl eigentlich gar kein besonderer Grund dazu besteht, ein schlechtes Gewissen, sobald ich an den Herren in Grün vorbeifahre.
Vielleicht geht es euch auch so ähnlich wie mir, wenn ihr ein Polizeiauto irgendwo seht; vielleicht macht ihr solche Erfahrungen aber auch mit anderen Menschen, vielleicht sogar mit Menschen in der christlichen Gemeinde: Ja, es gibt solche Menschen, die wie das fleischgewordene Jüngste Gericht durch die Gegend laufen, bei deren Anblick man unwillkürlich ein schlechtes Gewissen bekommt und sich sofort fragt, was man wohl falsch gemacht hat, ja, warum man in den Augen dieser Menschen nicht bestehen kann. Ganz besonders furchtbar ist es, wenn eine ganze christliche Gemeinde solch einen Eindruck vermittelt, wenn Gäste, die in solch eine Gemeinde kommen, den Eindruck haben, sie würden nun vor lauter Richter hintreten, die allesamt beurteilen, ob man es denn wert ist, in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Ihr, liebe Konfirmanden, seid alle miteinander in den letzten Monaten neu zu unserer Gemeinde hinzugekommen. Gewiss gibt es da mancherlei Gründe, die euch dazu veranlasst haben, hierher zu kommen und hier dann auch zu bleiben. Aber ich gehe mal davon aus, dass ihr heute Morgen nicht hier sitzen würdet, wenn ihr in unserer Gemeinde auch solche Erfahrungen gemacht hättet, dass ihr hier kritisch beurteilt und beäugt, ja, vielleicht gar abgelehnt werdet, weil ihr den Maßstäben, die an euch angelegt werden, nicht gerecht geworden seid. Nun bestünde dazu ja auch gar kein Grund, im Gegenteil: Ihr habt in kurzer Zeit einen solch festen Platz in unserer Gemeinde gefunden, dass ihr umgekehrt schon vielen anderen in der Gemeinde als Vorbild dienen könnt. Aber gerade auch auf diesem Hintergrund stellt sich für euch, ja für uns alle die Frage: Warum gehen wir hier in unserer Gemeinde anders miteinander um, weshalb fühlen sich Menschen hier in unserer Mitte angenommen und nicht abgelehnt und verurteilt?
Genau darum, Schwestern und Brüder, geht es im Heiligen Evangelium des heutigen Sonntags. Da macht uns Christus, unser Herr, sehr eindringlich deutlich, dass dies ein entscheidender Wesenszug unseres Lebens als Christen ist, dass wir über andere nicht urteilen und sie verurteilen, sondern ihnen begegnen mit Barmherzigkeit und mit der Bereitschaft, dem anderen zu vergeben. Wie ist das möglich? Christus selber zeigt uns hier: Das liegt daran, dass unser Leben als Christen von drei Richtpunkten bestimmt ist:

- von unserer Taufe
- vom Jüngsten Gericht
- von den Geschwistern in der Gemeinde

I.

Nun mag das, was ich gerade gesagt habe, für manchen auch schon fast wieder überheblich klingen: Ihr haltet euch wohl für was Besseres, ihr glaubt wohl, bei euch würde das mit der Annahme und Aufnahme von Menschen, die neu dazukommen, besser laufen als anderswo! O nein, Schwestern und Brüder, wir haben es nicht nötig, uns mit anderen, auch nicht mit anderen Gemeinden zu vergleichen. Wir müssen weder uns noch irgendjemand anders demonstrieren, dass wir besser sind als andere. Genau davor warnt Christus uns hier in seinen Worten ja ganz deutlich. Aber ich müsste lügen, wenn ich erklären würde, dass ich mich nicht darüber freue, was für ein Geist hier in unserer Gemeinde herrscht, wie Menschen in unserer Gemeinde einander annehmen und aufnehmen. Aber das liegt, so macht es uns Christus hier deutlich, nicht an uns selber, nicht daran, dass wir alles so tolle Menschen sind. Sondern das liegt an der Prägung, die ihr von keinem Geringeren als von Gott selber erhalten habt.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ – So übersetzt Martin Luther den ersten Vers unserer Predigtlesung. Doch in dieser Übersetzung kommt der eigentliche Knackpunkt, um den es Jesus hier in diesem Vers geht, leider nicht so richtig heraus. Wörtlich müsste man übersetzen: „Werdet barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Ausgangspunkt alles Weiteren, wovon Christus hier in diesen Versen spricht, ist also die Barmherzigkeit Gottes, der ganz konkret unser Vater geworden ist in unserer Heiligen Taufe. Nein, Jesus appelliert hier nicht an den guten Willen oder den Anstand oder an den guten Kern in uns Menschen. Er erinnert daran, dass wir als Christen immer schon umfangen sind von der Barmherzigkeit Gottes, von seinem Erbarmen, von seiner Liebe, mit der er uns überschüttet hat in unserer Heiligen Taufe. Ich muss vor Gott nicht mehr demonstrieren, was für ein toller Mensch ich bin, was ich alles geleistet habe, damit der mich irgendwann mal akzeptiert und mit mir zufrieden ist. Nein, Gott ist schon längst barmherzig; das steht schon fest, das hat er mir in dem Tod seines Sohnes am Kreuz, das hat er mir in meiner Taufe schon bewiesen. Und nun ruft uns Christus dazu auf, dass wir das auch werden sollen, was Gott schon längst ist, dass diese Prägung durch Gottes Barmherzigkeit auch unser eigenes Leben bestimmen soll. Und auch das ist für uns Christen nichts Anderes als eine Erinnerung an unsere Taufe: Da in der Taufe sind wir ja mit ihm, Christus, verbunden worden; seitdem lebt er in uns, arbeitet an uns und in uns, will uns ihm immer ähnlicher machen. „Werdet, was ihr seid!“ – Ja, genau darum geht es immer wieder in unserem Leben als Christen, dass wir einfach ernst nehmen, was längst schon Wirklichkeit ist; ja, genau das ist es, was unser Zusammenleben als Christen auch hier in unserer Gemeinde bestimmt. Immer und immer wieder leben wir aus Gottes Barmherzigkeit, erfahren es jede Woche von Neuem in der Heiligen Beichte, was für eine Geduld Gott mit uns hat, dass er uns immer wieder unsere Schuld vergibt, immer wieder dieselben Sünden, dasselbe Versagen. Immer wieder dürfen wir es erfahren, dass Gottes Geduldsfaden mit uns noch immer nicht gerissen ist, dass er nicht Schluss macht mit uns, weil wir uns immer noch nicht genügend gebessert haben, weil wir seinen Ansprüchen immer noch nicht genügen. Ja, Sonntag für Sonntag kehren wir so zu unserer Heiligen Taufe zurück, erfahren es immer wieder von Neuem, wie barmherzig Gott mit uns umgeht. Ja, das ist und bleibt das allerbeste Mittel gegen den Richtgeist in unserem Herzen, gegen die Versuchung, sich über andere Menschen zu erheben, über sie zu Gericht zu sitzen. Weil Gott barmherzig ist, können auch wir barmherzig werden.

II.

Einen zweiten entscheidend wichtigen Richtpunkt für unser Leben als Christen nennt uns Christus hier, und zwar Gottes Jüngstes Gericht.
Schwestern und Brüder, es ist ja nicht so, dass wir als Christen hier in unserer Gemeinde nun schon nahe am Punkt der Vollkommenheit angekommen wären. Im Gegenteil: Das kennen wir von uns selber doch nur allzu gut, wie wohl uns das tut, über andere urteilen, andere verurteilen zu können, wieder einmal erleichtert feststellen zu können, dass wir glücklicherweise doch besser sind als andere Menschen. Warum tut uns dieses Richten und Verurteilen so gut, warum überkommt uns mitunter ein ganz wohliges Gefühl, wenn wir über das Versagen anderer Leute sprechen?
Das hängt, so macht es uns Christus deutlich, damit zusammen, dass wir Menschen alle miteinander, ganz gleich ob wir Christen sind oder nicht, eine Ahnung haben, die ganz tief in uns drinsteckt, eine Ahnung, dass wir uns einmal für unser Leben werden verantworten müssen. Doch auf diese Ahnung reagieren wir Menschen nun immer wieder merkwürdigerweise mit der Bundesliga-Strategie. In der Fußball-Bundesliga steigen ja immer die beiden schlechtesten oder drei schlechtesten Vereine am Ende einer Saison ab. Oberstes Ziel der Vereine muss es darum sein, jedenfalls etwas besser zu sein als drei andere Vereine – dann ist man am Ende der Saison gerettet. Und diese Bundesliga-Strategie setzen wir nun bewusst oder unbewusst auch angesichts unserer Ahnung von unserer letzten Verantwortung vor Gottes Gericht ein: Wenn ich zeigen kann, dass ich jedenfalls besser bin als einige andere, dann bin ich gerettet; dann muss der liebe Gott doch eigentlich mit mir ganz zufrieden sein. Ach, wie erleichternd ist es dann wahrzunehmen, dass es so viele böse Menschen in der Welt gibt, so viele blöde Politiker, so viele heuchlerische Christen, so viele geldgierige Manager, so viele arrogante Schnösel, so viele beknackte Typen! Die lassen wir jedenfalls alle weit hinter uns, und damit stehen wir doch eigentlich ganz gut da; ja, damit ist uns doch zumindest ein Platz im oberen Mittelfeld einigermaßen sicher!
Doch mit dieser Strategie täuschen wir uns gewaltig, so macht es uns Jesus hier im Heiligen Evangelium deutlich. Dass wir uns für besser halten als andere, dass wir vielleicht sogar besser sind, dass wir das Recht dazu haben, andere zu verurteilen, nützt uns überhaupt nichts. Im Gegenteil: Wenn wir glauben, wir könnten andere Menschen verurteilen, sie festnageln auf das, was sie gesagt oder getan haben, dann schaden wir uns ganz gewaltig, so zeigt es uns Jesus hier. Denn Gott legt in seinem letzten Gericht einen ganz anderen, einen ganz einfachen Maßstab an: Er misst uns einfach mit dem Maßstab, mit dem wir in unserem Leben andere Menschen gemessen haben.
Schwestern und Brüder, ist euch das eigentlich klar, was das heißt, was Jesus hier sagt? Wenn du über einen Menschen urteilst: „Was der gesagt oder getan hat, das werde ich ihm nie vergeben, das werde ich nie vergessen!“, dann wird Gott genau dieses Urteil auch über dein Leben sprechen: „Was der gesagt oder getan hat, das werde ich ihm nie vergeben, das werde ich nie vergessen!“ Wenn du über einen Mitbruder oder eine Mitschwester in der Gemeinde richtest: „Das ist eigentlich gar kein richtiger Christ, so wie der oder die lebt!“, dann wird Gott dich genauso richten: „Das ist eigentlich gar kein richtiger Christ, wenn der oder die so seine Geschwister in der Gemeinde beurteilt hat!“ Wenn du Menschen nach dem beurteilst, was sie in ihrem Leben geleistet und wo sie versagt haben, dann wird dich Gott auch nach dem Maßstab seines Gesetzes beurteilen, wird danach richten, ob du vor seinem Gesetz versagt hast oder nicht. Wenn du auf Menschen herabblickst, weil es da in ihrer Biographie dunkle Flecken gibt, dann wird auch Gott auf dich herabblicken und kein Erbarmen zeigen. Ja, Schwestern und Brüder, halten wir uns das bitte immer vor Augen, wenn wir wieder in der Versuchung stehen, uns über andere Menschen, vielleicht gar über andere Gemeindeglieder hinter ihrem Rücken die Mäuler zu zerreißen! Halten wir uns das bitte immer vor Augen, wenn wir wieder in der Gefahr stehen, leichtfertig über andere Menschen zu urteilen, sie einfach mit ihren Taten zu identifizieren!
Die einzige Chance, die wir in Gottes letztem Gericht haben, ist, dass Gott uns nicht mit unseren Taten identifiziert, dass er uns nicht auf das festnagelt, was wir getan haben, dass er nicht verurteilt, sondern vergibt, dass er uns beschenkt, wie wir es nicht verdient haben. Und genau das will Gott ja: „Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben“, so formuliert es Jesus hier. Ein wunderbares Bild gebraucht er damit: Nein, Gott ist nicht kleinlich; er verhält sich wie ein Gutsverwalter, der seinen Knechten ihren Lohn in Naturalien auszahlt: Er füllt das Messgefäß bis an den Rand mit Getreide. Und dann schüttelt er es, damit die Getreidekörner noch enger zusammenrutschen, damit noch mehr reinpasst, und dann drückt er noch mal drauf, damit noch mehr reinpasst, und dann schüttet er noch mal Getreide nach, so lange, bis das Messgefäß endgültig überfließt – und das alles schüttet er dann den Knechten in den Bausch ihres Gewandes, damit sie diesen überreichlichen Lohn nach Hause tragen können
Solch ein großzügiger Geber ist Gott, solch ein großzügiger Ver-geber um Christi willen, einer, der nicht kleinlich auf bestimmten Dingen herumreitet, einer, der am liebsten reich beschenkt. Und gerade so will er unser Herz gewinnen, dass auch wir mit anderen Menschen, gerade auch mit anderen Gemeindegliedern so umgehen, wie es Gottes Art ist, dass wir gegenüber anderen Menschen nicht Hobby-Richter spielen, sondern ihnen gegenüber etwas von Gottes Erbarmen austeilen, das wir selber so reichlich von ihm empfangen haben.
Nein, Schwestern und Brüder, die Botschaft Jesu lautet hier nicht: „Nobody is perfect“, keiner ist vollkommen, darum sollen wir uns alle nicht so haben. Jesus geht es um viel mehr. Ihm geht es darum, dass wir in unserem Leben wissen, dass wir uns am Ende vor Gott zu verantworten haben, und dass wir ganz bewusst von daher an Menschen dasselbe Maß anlegen, mit dem wir selber von Gott gemessen werden wollen. Vergessen wir das ja nicht, wenn wir in Zukunft über andere Menschen sprechen oder direkt mit ihnen zu tun haben, fragen wir uns immer: Möchten wir, dass Gott mit uns einmal so umgeht, wie wir mit diesem Menschen gerade umgehen? Ja, heilsam ist es, was Jesus uns hier so eindringlich deutlich macht.

III.

Und schließlich stellt uns Jesus natürlich auch unsere Geschwister in der Gemeinde ganz direkt als Richtpunkt unseres Lebens als Christen vor Augen, ja, ganz besonders diejenigen, die erst dabei sind, in den Glauben hineinzuwachsen, die Kinder und Jugendlichen und all diejenigen, die erst neu in die Gemeinde, neu zum Glauben gekommen sind.
Denkt daran, so macht er es seinen Jüngern, so macht er es auch uns deutlich: Ihr seid mit eurem Verhalten, mit eurem Leben für diese Menschen Vorbilder; wenn sie nicht von euch lernen, was es heißt, ein Christ zu sein und als Christ zu leben – von wem sollen sie es sonst lernen? Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. Wenn ihr für diejenigen, die noch neu im Glauben sind, schlechte Vorbilder seid, wie sollen die dann im Leben als Christen weiter kommen als ihr? Wenn sie bei euch beobachten, wie ihr euch gegenüber Mitchristen zum Richter aufspielt, wie ihr ihnen Fehler nachtragt und nicht zum Vergeben bereit seid, wie sollen sie dann lernen, anderen so zu vergeben, wie Gott ihnen vergeben hat?
Drastisch wird Jesus hier, empfiehlt seinen Jüngern, empfiehlt auch uns, erst einmal den Balken aus unserem eigenen Auge zu entfernen, bevor wir uns daran machen, den Splitter aus dem Auge des Bruders zu ziehen. Ein heikles Thema spricht Jesus damit an: Sollen wir denn wegschauen, wenn wir sehen, dass ein Bruder, dass eine Schwester in der Gemeinde ein Problem hat, das er oder sie selber vielleicht gar nicht wahrnimmt? Kann die Entfernung des Splitters aus dem Auge des Bruders oder der Schwester nicht in der Tat ein Akt der Barmherzigkeit sein? Ja, das kann sie – aber eben nur, wenn der Bruder oder die Schwester merkt, dass wir dabei nicht die Richter spielen, dass wir darum wissen, dass wir selber Zurechtweisung und Vergebung in Wirklichkeit noch viel nötiger haben als sie.
Liebe Konfirmanden, ich hoffe, ihr habt davon schon ein wenig in unserer Gemeinde erfahren, wie eure Brüder und Schwestern ihr Leben als Christen immer wieder an ihrer Taufe, an Gottes Gericht und an den Geschwistern in der Gemeinde ausrichten; ich hoffe, ihr habt davon schon ein wenig erfahren, dass wir darum in der Gemeinde anders miteinander umgehen, liebevoller, barmherziger, verständnisvoller, weil wir darum wissen, dass wir von Gott angenommen sind, weil wir darum wissen, dass sein Erbarmen unsere einzige Rettung ist, ja, weil wir darum wissen, dass wir mit unserem Leben als Christen eine Verantwortung haben auch für euch, die ihr neu in unsere Gemeinde gekommen seid. Ja, ich wünsche euch, dass euch dies hilft, weiter schnell in unsere Gemeinde hineinzuwachsen und so dann auch selber für andere zum Vorbild zu werden, anderen zu zeigen, wie schön das ist, dass wir unter Christen anders miteinander umgehen können, als dies sonst oft genug in unserer Gesellschaft üblich ist. Nein, wir sind beileibe keine perfekte Gemeinde und erst recht keine perfekten Christen. Aber wir leben aus Gottes Barmherzigkeit. Und das ist und bleibt das Wichtigste – schon jetzt, und erst recht, wenn Gott uns nach unserem Leben fragen wird. Gott geb’s, dass ihr dafür nicht blind werdet, ja dass euch das euer ganzes Leben lang vor Augen stehen wird! Amen.