10.08.2008 | 1. Korinther 3, 9-15 (12. Sonntag nach Trinitatis)

12. SONNTAG NACH TRINITATIS – 10. AUGUST 2008 – PREDIGT ÜBER 1. KORINTHER 3,9-15

Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird's klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

Wer selber ein Haus baut, der kann anschließend viel erzählen. Oftmals sind es allerdings keine sehr schönen und erfreulichen Geschichten, die es dann zu berichten gibt. Pfusch am Bau ist in unserem Land ein immer größer werdendes Problem. Allein seit dem Jahr 1995 hat sich die Schadensquote im Bauwesen bei uns verdreifacht; jährlich entstehen durch Pfusch am Bau Mängel im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro. Besondere Probleme bereitet dabei immer wieder das Fundament: Mal wird es auf nicht tragfähigem Baugrund errichtet, mal es ist es nicht genügend abgedichtet. Probleme bereitet immer wieder auch die Verwendung minderwertiger Baumaterialien überall dort, wo man es nicht gleich erkennen und nachvollziehen kann. Das merken die Häuslebauer dann oftmals erst, wenn das Haus längst fertig ist und ein Ersatz der Materialien nur noch schwer möglich ist. Der Rat, den Fachleute geben, ist eindeutig: Den Handwerkern muss die ganze Zeit genau auf die Finger geschaut werden; ein unabhängiger Fachmann muss jeden Bauabschnitt abnehmen und Mängel sofort reklamieren. Nur so kann man verhindern, dass am Ende vielleicht das ganze Haus unbewohnbar bleibt oder abgerissen werden muss, weil die Baumängel sich nicht mehr beheben lassen und zu gravierend sind.
Vor Pfusch am Bau warnt auch die Predigtlesung des heutigen Sonntags. Da berichtet der Apostel Paulus von einem großen Bauprojekt, vom Bau der Kirche Gottes, nein, nicht bloß vom Bau eines einzelnen Kirchgebäudes, sondern vom Bau der Gemeinde Gottes insgesamt, ganz gleich, wo sie sich nun konkret gerade versammeln mag. Ja, auch bei diesem Bau kann eine ganze Menge schief laufen, so warnt der Apostel und gibt den Christen in Korinth klare Hinweise, worauf sie bei diesem Bau zu achten haben. Hilfreich sind diese Hinweise auch für uns heute, wenn es um unsere Gemeinde, um ihren Bau geht; hilfreich sind diese Hinweise aber auch für jeden einzelnen von uns, der dabei ist, sein eigenes Lebenshaus zu errichten und daran weiter herumzubasteln. Ja, auch dafür taugt, was St. Paulus hier den Korinthern schreibt:

- Baut auf dem Fundament weiter!
- Verwendet solide Materialien!
- Denkt an die Endabnahme!

I.

Man muss nicht unbedingt Architektur studiert haben, um zu wissen, dass ein Haus ein Fundament braucht. Wenn man ein Haus ohne Fundament baut, dann bekommt man früher oder später gewaltige Probleme, wird das Haus früher oder später zusammenkrachen. Das wird man einem neugebauten Haus allerdings nicht unbedingt gleich ansehen, ob es ein Fundament hat oder nicht, denn das Fundament als solches bleibt uns beim Anblick von außen verborgen. Aber nur, weil man es nicht gleich sehen kann, ist es deswegen nicht weniger wichtig.
Die Kirche hat auch ein Fundament, so macht es der Apostel Paulus hier deutlich, und dieses Fundament ist kein anderer als Jesus Christus. Das klingt jetzt erst mal sehr fromm und sehr richtig; aber was ist damit gemeint, dass Jesus Christus das Fundament der Kirche ist?
In der Kirche geht es darum, dass Menschen Gott begegnen. Doch Gott begegne ich eben nicht dadurch, dass ich mir über ihn irgendwelche Gedanken mache oder dass ich meditiere und tief in mich hineinhorche. Sondern Gott kann ich nur so begegnen, wie er sich mir selber zu erkennen gegeben hat: in seinem Sohn Jesus Christus. Wenn ich mich nicht an Christus halte, dann komme ich nicht an Gott heran, dann verfehle ich ihn. Und wie komme ich nun an Christus heran? Ganz einfach: Indem ich höre, was er gesagt und für mich getan hat. Und wenn ich das höre, dann erfahre ich eben auch, wo ich diesem Jesus Christus hier und jetzt begegnen kann: nämlich genau da, wo sein Wort gepredigt wird, wo in seinem Namen die Taufe und die Sündenvergebung gespendet wird, wo sein Leib und sein Blut ausgeteilt wird im Heiligen Mahl. Das ist also damit gemeint, dass Jesus Christus das Fundament der Kirche ist: Er selber hat die Kirche begründet, indem er am Kreuz für uns gestorben ist und am Ostermorgen auferstanden ist, und er selber bleibt der verborgene Grund der Kirche, weil er in ihrer Mitte gegenwärtig ist in seinem Wort und Sakrament.
Dieses Fundament ist der Kirche längst vorgegeben; das müssen wir nicht erst bauen oder erfinden; das ist längst da. Aber wichtig ist, dass wir als Kirche auf diesem Fundament weiterbauen, dass wir nicht anfangen, dieses Fundament stehen zu lassen und die Kirche, die Gemeinde ein Stückchen daneben neu zu errichten – ja, noch in einer gewissen Nähe zu diesem Fundament, aber eben doch nicht so, dass wir die ganze Ausrichtung des Gebäudes von diesem Fundament bestimmen lassen. Das kann in ganz verschiedener Weise geschehen: Wenn in der Kirche nicht mehr der gekreuzigte und auferstandene Christus im Zentrum der Verkündigung und des Gottesdienstes steht, wenn vielleicht gar in Frage gestellt wird, dass Jesus dort am Kreuz als Opfer für unsere Sünden gehangen hat, wenn die leibliche Auferstehung Jesu in Frage gestellt wird, wenn aus dem Mahl des heiligen Leibes und Blutes des Herrn ein bloßes Erinnerungs- und Gedächtnismahl gemacht wird, wenn es im Gottesdienst nur noch um die Gefühle der Menschen geht oder darum, was sie tun sollen, dann baut man die Kirche auf einem anderen Fundament. Und auch wenn Verkündiger die Gemeinde an sich selber, an ihre eigene Person binden, dass die Gemeindeglieder ihretwegen und nicht mehr wegen Christus zum Gottesdienst, zur Kirche kommen, dann baut man die Kirche auf einem anderen Fundament, dann mag die Kirche wachsen und nach außen hin ganz wunderbar erscheinen und wird doch keinen Bestand haben auf diesem anderen Fundament.
Fachleute, Gutachter braucht man bei einem Hausbau, Leute, die genau darauf achten, dass das Haus so gebaut wird, wie es ursprünglich geplant war. Ja, zu diesen Fachleuten gehört auch ihr. Da gibt es natürlich diejenigen, die im Amt der Kirche stehen und damit eine besondere Verantwortung für diesen Hausbau haben, ganz klar. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass auch denen, die als Mitarbeiter Gottes diese besondere Verantwortung übernommen haben, immer wieder auf die Finger geschaut werden muss, dass es wichtig ist, dass auch die Gemeindeglieder immer wieder diese Frage stellen: Bauen wir in unserer Gemeinde eigentlich immer noch weiter auf diesem Fundament Jesus Christus, bestimmt das unser ganzes Gemeindeleben? Oder gibt es da etwas in unserer Gemeinde, was diesen Jesus Christus verdeckt oder gar in Frage stellt? Verkündigt der Pastor wirklich nur, was in der Heiligen Schrift steht, oder modelt er das alles ein wenig um? Stellt er sich selber vielleicht allzu sehr in den Mittelpunkt und bindet die Menschen an sich? Ja, dann ist das eure Aufgabe, darauf aufmerksam zu machen, damit wir unsere Kirche, unsere Gemeinde ja nicht neben das Fundament setzen, das doch schon gelegt ist.
„Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ – Das gilt aber auch für das Leben eines jeden Christen, für das Lebenshaus eines jeden von uns. Der Grund für unser Lebenshaus ist gelegt worden, damals in unserer Heiligen Taufe. Da hat unser Leben ein Fundament bekommen, das alle Stürme des Lebens überdauert, das uns sicher zu tragen vermag bis ins ewige Leben hinein. Aber nun sollen wir uns auch in Bezug auf unser eigenes Leben fragen: Ist dieser Jesus Christus, ist meine Taufe tatsächlich das Fundament, auf dem mein ganzes Leben gründet? Bestimmt der Glaube an Jesus Christus tatsächlich alle Bereiche meines Lebens, oder gibt es da Lebensbereiche, in denen wir unser Lebenshaus ohne Jesus Christus weiterbauen, in denen wir meinen, ganz gut ohne ihn klarzukommen? Ja, nötig haben wir es auch als einzelne Christen immer wieder, uns zurückrufen zu lassen zu dem einen Fundament, das allein unserem Leben dauerhaft Bestand verleiht, auch über den Tod hinaus!

II.

Aber nun soll auf dieses Fundament natürlich etwas draufgesetzt werden, weitergebaut werden.
Der Apostel Paulus redet hier in eine ganz konkrete Situation hinein: Er hatte damals in Korinth als erster das Evangelium gepredigt und in diesem Sinne „den Grund gelegt als ein weiser Baumeister“, wie er es hier formuliert, diesen Grund, der natürlich kein anderer als Jesus Christus selber ist. Aber nun war er weitergereist, und jetzt mussten andere in der Gemeinde weitermachen, weiterbauen. Und in diesem Sinne führt nun der Apostel Paulus das Bild von dem Hausbau weiter und spricht von den Leuten, die auf dem Fundament weiterbauen, spricht von den Materialien, die sie bei diesem Hausbau verwenden, spricht von wertbeständigen Materialien und solchen, die im Zweifelsfall nicht lange Bestand haben, erst recht nicht, wenn es in dem Haus mal brennen sollte.
Verwendet solide Materialien! So rief es Paulus damals den Gemeindebauleuten in Korinth zu, so ruft er es auch uns zu. Natürlich kann man in Leichtbauweise ganz schnell ein großes Gebäude hochziehen; aber dieses Gebäude wird dann oft ebenso schnell wieder in sich zusammenfallen, wie es anfangs errichtet worden war.
Da hat es beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg hier in Deutschland Kirchen gegeben, die hatten besonders gute Kontakte in die USA, durch die kam man besonders gut an Hilfslieferungen aus den USA heran. Ja, da wurde dann so mancher mit einem Mal ganz fromm, trat in die Kirche ein und profitierte von diesen Lieferungen. Und so wuchsen manche dieser Kirchen in kurzer Zeit in großer Geschwindigkeit. Doch als dann die Pakete nicht mehr nötig waren, blieb von denen, die in der Zeit davor eingetreten waren, oftmals nicht mehr viel übrig. Nein, natürlich war es richtig und vernünftig von den Kirchen, Menschen in Not zu helfen. Aber als Kirchbaumittel eignete sich diese Nothilfe in den meisten Fällen nicht. Ähnliches haben wir ja ein Stück weit auch in unserer eigenen Gemeinde erlebt: Da haben auch wir Menschen vor allem in den 90er Jahren in vielerlei Weise geholfen; die Menschen kamen zu uns in großer Zahl, traten auch in unsere Gemeinde ein, auch wenn wir unsere Hilfe ganz bewusst nie von der Zugehörigkeit zur Gemeinde abhängig gemacht hatten. Aber als es ihnen dann besser ging, brauchten so manche die Gemeinde, brauchten so manche den Glauben nicht mehr und verabschiedeten sich wieder von der Gemeinde. Ja, natürlich war das richtig, dass wir den Menschen damals geholfen haben, und natürlich sind von denen, die damals kamen, auch viele mit dabeigeblieben. Aber als Kirchbaumittel taugte solche Hilfe auch bei uns nur begrenzt. Und so könnte man weiterfragen: Wo bauen wir in der Jugendarbeit unserer Gemeinde mit festem, wertbeständigen Material, und wo ist es nur Holz, Heu und Stroh – ein wenig Unterhaltung, die aber letztlich nichts Beständiges zu errichten vermag? Wo schauen wir nur auf Zahlen und Erfolge, statt uns zu fragen, was auf Dauer Bestand hat? „Ein jeder sehe zu, wie er darauf baut“, schreibt Paulus. Ja, wir sollen uns selber in der Gemeinde immer wieder kritisch prüfen, wie wir selber Gemeindeaufbau betreiben – und sollen doch zugleich wissen: Wir selber können es oftmals nur sehr begrenzt beurteilen, was von dem, was wir da tun, wirklich auf Dauer bestehen bleibt.
„Ein jeder sehe zu, wie er darauf baut“ – Das gilt auch für unser eigenes Leben. Was sind die Bausteine, mit denen wir unser Leben bauen? Was ist für uns wirklich wichtig? Geld scheint ja ein sehr wertvoller Baustoff des Lebens zu sein – und wird sich am Ende doch als ebenso leicht brennbar erweisen wie Holz und Heu und Stroh. Ein wenig Spaß, ein Leben von einer Familienfeier zur nächsten – das mögen für viele die Bausteine ihres Lebens sein; doch auch diese Bausteine werden sich am Ende als brüchig, als nicht tragend erweisen, wenn das für uns das Entscheidende im Leben gewesen ist. Fragen wir uns darum immer wieder: Was hat in unserem Leben eigentlich dauerhaft Bestand, was wird am Ende unseres Lebens wirklich noch wichtig sein? Bauen wir unser Lebenshaus so, dass wir auch auf dieses Ende dann vorbereitet sind, oder bricht dann am Ende in unserem Leben einfach nur alles zusammen?

III.

Und damit sind wir schon beim Dritten, worauf uns Paulus hier verweist: Denkt an die Endabnahme!
Die Endabnahme, die uns als Kirche und Gemeinde, die uns auch als einzelnen bevorsteht, wird von keinem Geringeren als von Gott selber vorgenommen. Und Gott geht bei dieser Endabnahme nicht gerade zimperlich vor: Der prüft das Bauwerk, das wir errichtet haben, nämlich mit Feuer: Alles, was vom Feuer nicht verzehrt wird, hat wirklich auf Dauer Bestand, vom Rest wird nichts übrigbleiben.
Feuer – ein eindrückliches Bild, das Paulus hier verwendet. Nein, dieses Feuer hat nichts mit einem Fegfeuer zu tun, das uns nach unserem Tod erwarten könnte. Gemeint ist damit etwas Anderes:
Da werden im Letzten Gericht Gottes die Mitarbeiter Gottes, ja, in besonderer Weise die Hirten der Gemeinde nach dem gefragt, was sie da in ihrer Gemeinde getan, was sie da aufgebaut haben. Und dann wird es nicht darum gehen, was für angebliche Erfolge sie zu Lebzeiten vorweisen konnten, sondern es wird darum gehen, was am Ende davon übriggeblieben ist: ob Menschen durch ihr Wirken, durch ihre Verkündigung so den Weg zu Christus gefunden haben, dass sie dann auch bei ihm geblieben sind. Und da werde auch ich dann einmal dastehen und sehen, Gott geb’s, dass tatsächlich einzelne Menschen auch durch meinen Dienst in die Gemeinschaft mit Christus aufgenommen wurden und dort bei Christus auch geblieben sind. Und darüber werde ich mich dann einmal von Herzen freuen dürfen. Aber es mag eben auch sein, dass Christus mir einmal vor Augen stellen wird: Schau dir an, wie sehr deine Gemeinde damals gewachsen ist, als du am Anfang in ihr tätig warst – und dann schau dir an, was davon am Ende deines Dienstes noch übrig geblieben war, und dann schau dir erst recht an, was davon noch übrig blieb, als du weggegangen bist, schau dir an, wie viele Gemeindeglieder du offenbar nur an dich, an deine Person und nicht an mich, Christus, gebunden hast! Schau dir an, weshalb viele Leute damals in die Gemeinde gekommen sind, schau dir an, mit was für billigem Material du damals oftmals gearbeitet hast! Ja, schau dir an, wie vielen Menschen du damals in deinem Dienst unnötig vor den Kopf gestoßen, ihnen den Weg zu mir so schwer, ja beinahe unmöglich gemacht hast! Ja, das wird mir gewiss wehtun, wenn Christus mir so einmal die Augen öffnen wird, wenn er mir einmal zeigen wird, mit wie viel Holz, Heu und Stroh ich gearbeitet habe. Das wird brennen wie Feuer. Aber, Gott sei Dank: Daran wird auch meine Teilhabe am ewigen Leben nicht hängen, wie gut oder schlecht ich in meiner Arbeit hier in der Gemeinde gewesen bin. Auch ich werde einmal gerettet werden wie durchs Feuer hindurch, wie Paulus es hier formuliert: Denn gerettet werden wir nicht aufgrund unserer guten Werke, aufgrund unserer Lebensleistung. Gerettet werden wir allein um Christi willen durch die Vergebung, die er uns in unserem Leben immer wieder schenkt.
Und das gilt nicht nur für Pastoren, das gilt für jeden Christen, das gilt für euch alle. Christus wird auch euch einmal nach eurem Leben fragen, wird prüfen, was darin wirklich Bestand hat und was hohl, wertlos, unbrauchbar war. Ja, das wird auch für euch peinlich und schmerzlich sein, wenn so euer ganzes Leben vor Gottes Augen offenbar werden wird, wenn ihr auch selber erkennen werdet, wofür ihr in eurem Leben völlig unnütz Zeit und Kraft investiert habt und was ihr an entscheidend Wichtigem im Leben versäumt habt. Doch auch für euch gilt: Gerettet werdet ihr am Ende in Gottes Gericht nicht, weil ihr vielleicht insgesamt doch ganz anständige Leute wart, weil ihr insgesamt doch genügend Pluspunkte gesammelt habt. Und ihr werdet im Gegenteil auch nicht deshalb im Gericht Gottes vergehen, weil ihr merken werdet, dass ihr mit eurer Lebensleistung vor Gott nicht bestehen könnt. Nein, auch für euch wird nur eines zählen: Dass ihr bei ihm, Christus, geblieben seid, dass ihr in seiner Gemeinschaft gelebt habt, seine Vergebung immer wieder empfangen habt. Das bleibt am Ende, wenn alles Andere untergeht, das rettet euch, besser gesagt: Der rettet euch: Er, Christus, euer Herr und Heiland.
Und eben darum können wir der letzten Bauabnahme ganz getrost entgegenblicken, als Gemeinde und als einzelne Christen. Und eben darum wollen wir weiterbauen: auf dem Fundament Christus, mit solidem Material, das bei der letzten Prüfung Bestand hat. Nein, Pfusch am Bau lohnt sich auch in unserem Leben nicht. Es lohnt sich nur eins: Dass wir bei dem Grund bleiben, der schon gelegt ist: Jesus Christus. Amen.