03.08.2008 | 2. Samuel 12, 1-10. 13-15a (11. Sonntag nach Trinitatis)

11. SONNTAG NACH TRINITATIS – 3. AUGUST 2008 – PREDIGT ÜBER 2. SAMUEL 12,1-10.13-15a

Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß und er hielt's wie eine Tochter. Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er's nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war, sondern er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war. Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat. Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durchs Schwert der Ammoniter. Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei.
Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben. Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. Und Nathan ging heim.

Da liegen zwei Sportler nach einer Operation in einer Reha-Klinik und werden behandelt. Jeder liegt auf einem Tisch in seiner Kabine. Durch Vorhänge sind sie voneinander getrennt. Der Therapeut beginnt bei dem ersten. Der schreit auf, jault, windet sich vor Schmerzen, stöhnt und schwitzt und ist heilfroh, als die Behandlung endlich vorbei ist. Dann geht der Therapeut zu dem anderen Mann. Der liegt ganz ruhig da und lässt die Behandlung ganz cool über sich ergehen. Als der Therapeut mit ihm fertig ist, fragt der erste seinen Bettnachbarn: „Sag mal, hat das dir nicht wehgetan? Ich hätte die Wände hochgehen können vor Schmerzen!“ Darauf erwidert der andere lächelnd: „Ich bin doch nicht blöd! Ich halte dem doch nicht mein krankes Bein hin!“
Scheinbar ganz schön clever ist das, was dieser Mann sich da ausgedacht hat, der sich sein gesundes Bein behandeln lässt. Der erspart sich eine Menge Ärger und Schmerzen. Doch in Wirklichkeit ist es eben doch saublöd, was dieser Mann da macht, denn dadurch, dass er sein gesundes Bein hinhält, wird sein krankes eben nicht gesund.
Schwestern und Brüder, wir verhalten uns in unserem Leben oftmals auch so wie der Patient, der sich sein gesundes Bein massieren lässt. Da ist in unserem Verhältnis zu Gott eine Menge nicht in Ordnung, ist eine Menge krank, was dringend behandelt und geheilt werden müsste. Doch das wäre schmerzhaft, das täte weh, das wäre zumindest sehr lästig. Und so begnügen auch wir uns oft genug damit, unser gesundes Bein hinzuhalten, verzichten auf die Behandlung, machen uns selbst und anderen etwas vor, dass bei uns doch alles in Ordnung ist, dass wir unsere Probleme, ja auch unser Verhältnis zu Gott ganz gut im Griff haben. Mit meiner Sünde kann ich ganz cool umgehen, das bedarf keiner großen Behandlung; die Beichte überstehe ich ganz gut schmerzfrei, wenn ich nicht gleich ganz darauf verzichte. Klappt doch ganz gut, der Trick mit dem gesunden Bein!
Und damit sind wir nun schon mitten drin in der alttestamentlichen Lesung des heutigen Sonntags. Da geht es auch um einen Menschen, der meinte, mit dem Trick mit dem gesunden Bein durchkommen zu können, und der nun feststellen muss, dass das eben doch nicht klappt, dass dieser Trick im Gegenteil geradezu lebensgefährlich ist. Ja, anleiten wollen uns die Worte unserer heutigen Predigtlesung dazu, das kranke Bein Gott hinzuhalten, es behandeln zu lassen, anleiten wollen uns diese Worte, kurz gesagt, zur Beichte. Worum geht es in der Beichte? Es geht um

- Sündenerkenntnis
- Sündenvergebung

I.

Dem Propheten Nathan wird damals wohl ganz schön mulmig zumute gewesen sein, als er sich auf den Weg in den Königspalast zum König David begab. Denn das war ja schon ein ganz schöner Hammer, auf den Nathan den König David ansprechen sollte:
Da hatte der David vom Dach seines Palastes aus gespannert und einer jungen Frau beim Duschen zugeguckt. Nun hatte er als König den Vorteil, dass er es nicht beim Spannern belassen musste, sondern noch andere Möglichkeiten hatte, an diese Frau heranzukommen. Er lässt also Erkundigungen anstellen, um was für eine Frau es sich da bei seiner königlichen Peepshow gehandelt hatte, und er erfährt, dass die Frau Batseba heißt und verheiratet ist mit einem hethitischen Soldaten namens Uria, der im Dienst des Heeres des Königs steht. Damit müsste die Geschichte für David nun eigentlich endgültig beendet sein, aber ihm rutscht der Verstand in den Unterleib: Er lässt die verheiratete Frau zu sich bringen und vergewaltigt sie. Bald darauf stellt sich heraus, dass Batseba schwanger ist, und spätestens nun hat David ein Problem: Von Uria kann das Kind nicht sein, denn der kämpft im Augenblick gerade drüben in Jordanien. Also bestellt David den Uria ganz schnell nach Hause und versucht, ihn dazu zu bewegen, gleich die nächste Nacht mit seiner Frau zu verbringen, denn bis neun zählen konnten die Leute damals auch schon. Doch Uria ist ein prinzipientreuer Mann: Er erklärt: Während meine Kameraden draußen im Felde liegen und kämpfen, werde ich mich nicht mit meiner Frau hier vergnügen, das wäre unfair. Und so besucht er sie erst gar nicht. Daraufhin versucht es David mit einem anderen Trick: Er lädt Uria zu sich in den Palast ein und veranstaltet mit ihm eine Runde Komasaufen. Doch die gewünschte Folge bleibt aus: Uria schläft seinen Rausch gleich im Palast aus und geht wieder nicht, wie von David erhofft, zu seiner Frau. Und das ist nun sein Todesurteil: David schreibt daraufhin dem Oberbefehlshaber vor Ort einen Brief, wonach er Uria beim nächsten Angriff in die erste Reihe stellen soll und dann den anderen Soldaten befehlen soll, sich zurückzuziehen. Der Trick klappt: Uria wird von der Stadtmauer der belagerten Stadt aus erschossen. Die Todesnachricht wird nach Jerusalem überbracht; Batseba trauert um ihren Mann. Doch kaum ist die Trauerzeit vorbei, holt David Batseba in seinen Palast und nimmt sie in seinen Harem auf. Und alle finden das wunderbar, wie der gute König David sich um die arme Kriegerwitwe kümmert und ihr auf diese Weise ihre Versorgung sichert. Hat doch alles prima geklappt; David hat allen Grund, sein gesundes Bein rauszustrecken und zu zeigen: Bin ich nicht gut!?
Und nun soll Nathan also zu David hingehen und David sagen, was Gott von dieser ganzen Geschichte hält: Vergewaltigung und Mord – das sind keine Kavaliersdelikte, dafür hat David selber den Tod verdient. Doch wie soll man das einem König beibringen, einem König, der nicht nur ein Grußonkel eines Parlaments ist, sondern in dessen Händen alle irdische Macht des Landes, ja auch die Macht über Leben und Tod liegt?
Nathan entscheidet sich dafür, David eine Geschichte vorzutragen, die scheinbar mit ihm, David, nichts zu tun hat: die Geschichte von einem reichen und einem armen Mann, die Geschichte von einem Reichen, der einem armen Mann sein einziges geliebtes Schaf wegnimmt und es einem Gast als Braten serviert. Uns mag der Vergleich heute nicht ganz einleuchten: Eine Frau ist doch nicht der Besitz ihres Mannes wie das Schaf der Besitz dieses armen Mannes! Damals dachte man allerdings noch so, gab es auch noch einige Zeit später ernsthafte Diskussionen darüber, ob denn nun eine Frau oder ein Kamel einen höheren Wert hätten. Das ist hier aber nun auch nicht der Knackpunkt: Sondern der Knackpunkt, um den es in dieser Geschichte geht, ist ja der Ego-Trip, auf dem sich der reiche Mann befindet: Er möchte nicht zurückstecken, möchte sich alles nehmen, was er braucht, auch wenn er damit das Leben anderer Menschen zerstört. Und dieser Ego-Trip empört auch den König David zutiefst, und so ruft er aus: „So wahr der Herr lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!“ Und damit hat Nathan den David genau da, wo er ihn haben wollte: Dass David nämlich das Urteil über sich selbst, über sein eigenes Leben spricht: „Du bist der Mann!“
Schwestern und Brüder, nun mögen wir die Geschichte bis hierher noch als ganz gutes Entertainment angesehen haben: Sex and Crime im Königshaus – Das ist genau der Stoff, aus dem die Geschichten in diversen bebilderten Boulevardblättern gemacht sind. Doch damit hätten wir noch überhaupt nicht kapiert, worum es in dieser Geschichte eigentlich geht: nämlich um uns. Ja, auch wir sollen uns in der Geschichte, die der Nathan da dem David erzählt, wiederfinden. Gewiss, einen Mord oder eine Vergewaltigung mögen nicht unbedingt alle von uns auf dem Kerbholz haben. Aber es geht dem Nathan ja, wie gesagt, um noch mehr: Es geht ihm um den Ego-Trip, auf dem sich der David da befand und der ihn dann am Ende auch nicht vor Vergewaltigung und Mord zurückschrecken ließ. Und damit ist er dann eben doch auch ganz dicht an unserem Leben dran: Das Kreisen um uns selbst, die Bereitschaft, sich auch auf Kosten anderer einen Vorteil zu sichern, die Versuchung, Gottes Gebote mal beiseite zu lassen, wenn sie uns lästig erscheinen, uns daran hindern, den Spaß zu haben, den wir wollen – ist das etwas, was uns so ganz unbekannt wäre? Ist doch alles nicht so schlimm, so mögen wir uns selber beruhigen, uns getrost unser gesundes Bein behandeln lassen. Das machen doch alle, so ist die Welt heute nun einmal! Da kann man nicht mehr mit Geboten kommen, die mehr als dreitausend Jahre alt sind! Nun gut, dass man andere nicht umbringen soll, das lassen wir ja irgendwo noch gelten, zumindest, solange diejenigen, die umgebracht werden könnten, schon geboren sind. Vorher sehen wir das heute in unserer Gesellschaft auch schon nicht mehr so eng. Und beim sechsten Gebot gilt das ja erst recht: Nun gut, dass die Vergewaltigung nicht in Ordnung war, das mag heute die Mehrheit der Bevölkerung immer noch so empfinden. Aber vielleicht wollte die Batseba ja doch auch freiwillig, und vielleicht hatten sie und Uria sich ja auch schon allmählich auseinander gelebt, wenn der da dauernd im Ausland im Einsatz war – und dann durfte der David ja vielleicht doch mal, und außerdem: Kann denn Liebe Sünde sein?
Brüder und Schwestern, die Bereitschaft und die Fähigkeit, eigene Sünde als Sünde zu erkennen, ist bei uns im Vergleich zu früher nicht unbedingt größer geworden. Im Gegenteil: Die Einsicht, dass da was nicht in Ordnung ist in unserem Leben, etwas, was sich auch auswirkt auf unsere Beziehung zu Gott, ist, so habe ich den Eindruck, oftmals nur noch wenig vorhanden.
Wie kann man solche Einsicht wecken? Schwestern und Brüder, manchmal bleibt mir nichts anderes übrig, als Glieder der Gemeinde auch ganz direkt darauf anzusprechen, wie es damals der Nathan bei David getan hat. Und von daher kann ich mir sehr gut vorstellen, wie dem Nathan damals zumute gewesen ist, denn ich weiß, wie mir zumute ist, wenn ich Menschen in der Gemeinde, die ich doch schätze und gerne habe, sagen muss, dass in ihrem Leben da etwas ganz grundlegend schief läuft und nicht mit Gottes Geboten zu vereinbaren ist. Natürlich wollen das die wenigsten hören, natürlich ärgert sie das, wenn sich da der Pastor scheinbar in ihre Privatangelegenheiten einmischt. Und natürlich kann ich so etwas auch nur in einigen wenigen Fällen machen. Ansonsten ist gerade dazu eben auch die Beichtandacht da, dass uns hier immer wieder unser Gewissen geschärft wird, dass wir die Beichtandacht als Anlass nehmen, auch schon in der Vorbereitung auf den Gottesdienst immer wieder über unser Leben nachzudenken, über unser Kreisen um uns selbst, über unser Verhältnis zu Gott. Ja, entscheidend wichtig ist es für unser Leben, für unseren Glauben, dass wir uns die Zeit dafür nehmen, dass wir Gott nicht bloß das gesunde Bein hinhalten, auf die Beichtandacht verzichten und meinen, wir hätten sie ja nicht nötig; bei uns sei in unserem Leben ja eigentlich alles halbwegs okay.

II.

David spricht es nach den Worten Nathans dann auch ganz offen aus: „Ich habe gesündigt gegen den HERRN!“ Das klingt jetzt so allgemein und so floskelhaft; doch in Wirklichkeit nimmt David damit Stellung zu ganz konkreter Schuld, spricht sein Sündenbekenntnis in Gegenwart eines anderen Menschen. Genau darum geht es auch bei uns in jeder Einzelbeichte:
Nein, natürlich gibt es bei uns keinen Zwang zur Einzelbeichte, natürlich ist die Vergebung, die uns hier am Sonntagmorgen am Altar zugesprochen wird, genauso gültig und wirksam wie die Vergebung, die uns in der Einzelbeichte zugesprochen wird. Doch ein besonderer Segen der Einzelbeichte besteht eben darin, dass wir in ihr Sünde ganz konkret aussprechen, dass wir nicht im Unverbindlichen steckenbleiben, sondern, im Bilde gesprochen, Gott wirklich das kranke Bein hinhalten und sagen: Da ist es, da brauche ich die Behandlung, da ist in meinem Leben etwas kaputt, verwundet, was in Ordnung gebracht werden muss. Ja, das tut weh, und doch ermöglicht dies zugleich Heilung, wenn wir’s aussprechen, wenn wir uns dem ganz konkret stellen, was in unserem Leben gewesen ist, wo wir uns auf Abwege begeben haben. Und von daher bin ich froh, dass in den letzten Jahren in unserer Gemeinde von dem Angebot der Einzelbeichte immer mehr Gebrauch gemacht wird, nicht nur von den regelmäßigen Beichtterminen am Samstagabend, sondern auch so, dass ich doch häufiger unter der Woche angerufen werde und Menschen einen Termin für die Einzelbeichte erbitten und dann den Segen der Einzelbeichte ganz konkret in ihrem Leben erfahren.
Doch übersehen wir dabei dies eine nicht: Das Wichtigste bei der Beichte, ja auch das Wichtigste bei der Einzelbeichte ist nicht unser Sündenbekenntnis, nicht unsere Reue. Das Wichtigste bei der Beichte ist und bleibt das Wort der Vergebung, das uns im Auftrag und in der Vollmacht Christi zugesprochen wird: „So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen!“ – So erklärt Nathan hier im Auftrag Gottes. Ja, Unfassliches geschieht in jedem Beichtgottesdienst, in jeder Einzelbeichte, in der am Ende die Absolution erteilt wird: Da ist der Pastor nicht der Richter, der die Schwere der Schuld zu beurteilen hat, der dem, der gesündigt hat, womöglich noch eine Moralpredigt hält, wie er das bloß tun konnte. Sondern da wird durch das Wort der Vergebung Schuld getilgt, vernichtet, so endgültig, dass sie selbst im letzten Gericht Gottes einmal keine Rolle mehr spielen wird. Nein, das wirklich Gefährliche an unserer Sünde und Schuld ist ja nicht, dass wir uns deswegen vielleicht mies fühlen und ein schlechtes Gewissen haben. Das Gefährliche an unserer Sünde und Schuld sind auch nicht die Folgen, die wir uns damit vielleicht hier in unserem Leben einhandeln. Sondern das wirklich Gefährliche an unserer Sünde und Schuld besteht doch darin, dass wir damit in Gottes Augen, in seinem Gericht nicht bestehen können, dass sie uns unsere ewige Zukunft zu zerstören drohen. Und genau darum geht es nun auch in der Beichte: Nicht um Seelenmassage, die etwas robustere Gemüter nicht nötig haben, weil sie damit schon allein fertig werden, sondern um den Freispruch im letzten Gericht Gottes. Das ist die lebensrettende Operation, die bei uns hier am Altar immer wieder vorgenommen wird und die wir immer wieder so dringend brauchen. Ja, Gott schickt auch heute Boten zu uns, wie er damals den Nathan zu David geschickt hat, Boten, denen auch heute die Vollmacht übertragen ist, im Auftrag und Namen Gottes selber Schuld wegzunehmen, dass dies auch bei Gott selber so gilt und Bestand hat.
Gewiss, schmerzliche Folgen unserer Schuld, unseres Versagens mögen uns in unserem Leben nicht erspart bleiben: Gott nahm damals David das Kind, das aus seinem Übergriff auf Batseba entstanden war. Auch in unserem Leben mögen Narben zurückbleiben, Narben von den Verwundungen, die wir uns in unserem Leben mit unserer Schuld selber zugefügt haben, Narben, an denen der Teufel immer wieder gerne herumreibt und sie uns spüren lässt. Doch das Entscheidende bleibt bestehen: Gottes Vergebung, an der auch alle bleibenden Folgen unserer Sünde und Schuld nichts mehr zu ändern vermögen.
Darum, Schwestern und Brüder, ersparen wir uns die Behandlung nicht, die wir brauchen, damit unsere Beziehung zu Gott in Ordnung kommt, geheilt wird. Ersparen wir sie uns nicht, auch wenn uns diese Behandlung lästig oder gar schmerzhaft erscheint. Diese Behandlung ist kein Luxus, sie ist lebensnotwendig. Verachten wir darum Gottes Vergebung nicht, die er uns in der Beichte immer wieder schenken will, glauben wir ja nicht, wir seien schlau, wenn wir darauf verzichten. Gott will, dass unsere Beziehung zu ihm heil wird – heil in alle Ewigkeit. Amen.