09.12.2007 | Offenbarung 3, 7-13 (2. Sonntag im Advent)

ZWEITER SONNTAG IM ADVENT – 9. DEZEMBER 2007 – PREDIGT ÜBER OFFENBARUNG 3,7-13

Dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe. Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, daß niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

„Eine leere Kirche darf man nicht für voll nehmen“, so hat es der bekannte Fernsehpfarrer Jürgen Fliege einmal formuliert, und genau dieses Zitat wird in bestimmten kirchlichen Kreisen immer wieder mit großer Zustimmung angeführt. Wenn eine Gemeinde klein ist, wenn der Gemeindepfarrer mit seiner Arbeit keinen sichtbaren Erfolg hat, dann braucht man solch eine Gemeinde erst gar nicht ernst zu nehmen, dann ist doch klar, dass da etwas falsch läuft. Für voll nehmen kann man nur Gemeinden, in die die Leute in Scharen strömen, die gut bei den Menschen ankommen und deren Gemeindepfarrer bei vielen Leuten beliebt ist. Ja, woran man eine richtige Kirche und Gemeinde erkennen kann, das sind Zahlen, Wachstumszahlen, Gottesdienstteilnehmerzahlen, Kirchenbeitragszahlen. Wenn die gut sind, dann kann man daran das Wirken des Heiligen Geistes doch geradezu handgreiflich festmachen.
„Eine leere Kirche darf man nicht für voll nehmen“ – Genau dieser Einstellung widerspricht der auferstandene Christus in seinem Brief an die Gemeinde in Philadelphia, den wir eben gehört haben, mit aller Deutlichkeit. An eine kleine, mickrige Gemeinde schreibt der erhöhte Herr seine Worte hier, an eine Gemeinde, von der sich Anhänger einer Gemeindewachstumstheologie sogleich naserümpfend abwenden würden, weil es doch augenscheinlich war, dass da in der Gemeinde etwas schief lief. Sonst wäre sie doch nicht so klein, sonst hätten sie doch längst schon ganz andere Erfolge vorzuweisen! Doch Christus nimmt genau diese mickrige, armselige Gemeinde für voll, orientiert sich nicht an Zahlen und Erfolgen, sondern blickt tiefer, schreibt dieser Gemeinde einen Brief, in dem er keine Kritik übt, kein Gemeindewachstumsprogramm empfiehlt, sondern einfach nur seine Freude zum Ausdruck bringt über diese Mickergemeinde.
Mut machende Worte sind das, die wir da eben gehört haben. Nun sind wir nicht die Gemeinde in Philadelphia, dürfen wir diese Worte von daher nicht einfach auf uns, auf unsere Gemeinde beziehen. Aber sehr wohl dürfen wir erkennen, was Christus an einer Gemeinde wirklich wichtig ist, mit welchen Augen er eine christliche Gemeinde betrachtet. Und diese Beobachtungen, die wir hier machen können, die haben dann allerdings auch für uns Konsequenzen, können auch uns helfen, unsere Gemeinde noch einmal neu wahrzunehmen, können für uns zugleich auch eine Mahnung sein, uns an dieser vorbildlichen Mickergemeinde in Philadelphia wieder neu auszurichten.
Was geschah damals in der Gemeinde in Philadelphia? Christus macht uns hier dreierlei deutlich:

- Dort wurde eine Tür aufgeschlossen.
- Dort hielt man fest am Wort des Herrn.
- Dort wurden Menschen zum ewigen Leben bewahrt.

I.

Worum geht es in einer christlichen Gemeinde, wenn sie denn christliche Gemeinde ist? Ich formuliere es ganz einfach und schlicht im Sinne dessen, was Christus hier der Gemeinde in Philadelphia schreibt: Es geht in einer christlichen Gemeinde darum, dass in ihrer Mitte Menschen in den Himmel kommen. Das ist das Entscheidende, und das ist eben gerade nicht selbstverständlich.
Von einer Tür spricht Christus hier in diesem Sendschreiben, von einer Tür, die ganz offensichtlich in den Himmel, in Gottes neue Welt, in das Leben in der ewigen Gemeinschaft mit ihm, dem lebendigen Herrn, führt. Von einer Tür spricht Christus, das heißt: Es gibt nur einen bestimmten Weg in diese neue Welt Gottes. Wer einen anderen Weg wählt, der rennt am Ende gegen die Wand. Und diese Tür steht eben nicht automatisch offen; sondern für wen sie sich öffnet und wem sie verschlossen bleibt, das entscheidet allein er, Christus, so macht er selber es hier gleich zu Beginn ganz deutlich. Er hat den Schlüssel Davids; er hat die Vollmacht, auf- und zuzuschließen, Menschen ins Himmelreich zu lassen oder eben auch nicht. Und diese Vollmacht, von der Christus hier spricht, die hat er nun allen Ernstes seiner Kirche anvertraut: Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.  – So hatte Christus dem Petrus und den Aposteln diese Schlüssel in die Hand gedrückt. Wenn Petrus aufschließt, wenn Menschen, die in seiner Nachfolge im Amt der Kirche stehen, aufschließen, dann schließt Christus selber auf, und niemand schließt zu.
Genau das geschieht in einer christlichen Gemeinde, die man für voll nehmen soll und darf: Dass in ihrer Mitte dieses Schlüsselamt ausgeübt wird, dass Menschen die Tür zum Himmel durch das Wort der Vergebung vollmächtig geöffnet wird. Ob das viele oder wenige sind, die diese Vergebung in der Beichte empfangen, das ist für Christus selber gar nicht das Wichtige. Wichtig ist, dass es geschieht, dass Menschen nicht in falscher Sicherheit festgehalten werden, als ob es doch gar kein Gericht Gottes gäbe, als ob die Möglichkeit doch gar nicht bestünde, dass Christus auch zuschließt, und niemand schließt auf. Wo Gottes Vergebung zu einer Selbstverständlichkeit herabgewürdigt wird, wo Christus nur noch als eine Tür unter vielen hingestellt wird, da mag es durchaus sein, dass Menschen in großen Scharen angeströmt kommen, das ganz wunderbar und nett finden, was sie da hören und erleben, sich da so richtig wohlfühlen – und am Ende doch nicht durch die Tür hindurchgehen, die in den Himmel führt, weil ihnen niemand diesen einzigen Weg zum Himmel gewiesen hat, ihnen vielmehr diesen Schlüsseldienst vorenthalten hat.
Schaut darum nicht auf irgendwelche Zahlen, schaut nicht darauf, wie viele Kirchenbänke heute denn nun voll oder leer sind. Schaut allein auf dies eine, was hier in eurer Mitte immer wieder geschieht: Dass sich die Tür zum Himmel für euch öffnet, so sperrangelweit, dass diese Tür niemand mehr zudrücken kann. Großartiges, Unfassliches ereignet sich hier in unserer Mitte, Wunderbares, über das man gar nicht genug staunen kann. Weh dem, der meint, dies nicht für voll nehmen zu müssen!

II.

Ein Zweites stellt Christus bei der Gemeinde in Philadelphia mit Freuden fest: „Du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hat meinen Namen nicht verleugnet.“
Nein, die kleine Kraft ist für Christus kein Grund, die Nase zu rümpfen. Allerdings macht er an anderer Stelle sehr wohl deutlich, dass er von denen, denen mehr anvertraut ist, denen er eine größere Kraft geschenkt hat, auch mehr erwarten, ja mehr fordern kann. Wir können uns ja nun nicht herausreden, dass wir wie die Gemeinde in Philadelphia nur eine kleine Kraft haben. Uns hat Christus in unserer Gemeinde sehr viel geschenkt und anvertraut. Da haben wir eine ungleich größere Verantwortung, diese Gaben auch so einzusetzen, wie es dem Willen Christi entspricht. Wir haben es heute unendlich einfacher als die Christen damals in Philadelphia, unseren Glauben als Christen auch in aller Öffentlichkeit zu praktizieren; wir leiden nicht unter Anfeindungen und Repressionen; wir haben so viele engagierte Gemeindeglieder; wir haben Räumlichkeiten, von denen die Christen in Philadelphia nur hätten träumen können. Nein, wir sind nicht einfach nur arm und klein und mickrig und haben erst recht keinen Grund dazu, einen Narzissmus der kleinen Zahl zu kultivieren. Ja, natürlich dürfen wir uns auch darüber freuen, dass unsere Gemeinde tatsächlich so schnell wächst.
Aber eines gilt für uns heute genauso wie für die Christen in Philadelphia damals: Christus achtet darauf, dass wir sein Wort bewahren und festhalten, dass wir uns zu ihm und seinem Wort bekennen, dass wir nicht in Frage stellen und relativieren, was er in seinem Wort doch klar und eindeutig gesagt hat. Nein, Christus achtet nicht auf Zahlen, im Gegenteil: Ihm ist eine kleine Gemeinde, die an seinem Wort festhält, allemal lieber als eine große, die sich stromlinienförmig dem Zeitgeist und den Erwartungen der Menschen anpasst. Christus weiß darum, dass das Festhalten an seinem Wort Konflikte mit sich bringen kann, dass Menschen sich deswegen auch von seiner Gemeinde verabschieden, weil sie nicht gegen den Strom schwimmen wollen, weil ihnen das Urteil der Menschen in ihrer Umgebung wichtiger ist als das Urteil Christi selber. Nein, unser Maßstab darf gerade nicht sein, ob wir uns mit dem, was wir verkündigen und bekennen, bei den Leuten beliebt machen, ob wir deshalb Zulauf haben. Im Gegenteil: Auch Empörung und Ablehnung können Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes sein, so erfuhren es damals auch die Christen in Philadelphia.
Ja, Christus achtet darauf, ob in einer Gemeinde sein Wort bewahrt und festgehalten wird. Er achtet auf die rechte Lehre, so lesen wir es immer wieder in den Sendschreiben, die Johannes in seinem Auftrag an die Gemeinden weiterreicht. Ich weiß, das passt so gar nicht zu dem Jesusbild, das sich heute viele Menschen selber zusammenbasteln; doch Johannes bezeugt es uns hier sehr klar und eindeutig: Es ist der erhöhte Herr, der so und nicht anders zu uns spricht. Und da stellt sich für uns, ja für jeden von euch ganz konkret die Frage: Kennt ihr dieses Wort des Herrn, wisst ihr, was ihr bewahren, was ihr festhalten sollt? Seid ihr dazu in der Lage, zwischen rechter und falscher Lehre zu unterscheiden?
Schwestern und Brüder, das ist eine ernste, wichtige Frage. Christus spricht hier von der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Erdkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Er kündigt an, dass der Glaube der Christen auf die Probe gestellt werden wird durch Irrlehrer, die in der Kirche selber auftreten, und durch Verfolgung von außen. Wir haben auch als St. Mariengemeinde keine Garantie, dass uns solche Versuchungen in der Zukunft erspart bleiben, dass wir immer nur in Watte gepackt werden. Lasst euch darum hier in der Gemeinde immer wieder den Blick schärfen für das, was Christus uns in seinem Wort sagt. Hört treu und regelmäßig sein Wort in der Predigt, nutzt die Möglichkeiten der Glaubensvertiefung in unserer Gemeinde, in Gemeindekreisen, im Pfarrbrief und wo immer sonst noch sie euch angeboten wird! Dann werdet ihr nicht auf falsche Lehren hereinfallen, wie verlockend und einleuchtend sie auch vorgetragen werden; dann habt ihr den festen Halt und die Orientierung, die ihr braucht, um auch gegen den Strom schwimmen zu können, um auch dann am Wort des Herrn festzuhalten, wenn ihr merkt, dass ihr damit irgendwann mal ganz allein dasteht. Es geht doch nicht darum, dass wir es irgendwie chic finden, konservativ zu sein. Es geht um etwas völlig anderes: Es geht darum, dass wir uns vor Christus verantworten können, wenn er kommt, und er sagt es uns hier doch so klar und eindeutig: Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! Halte, was du hast! Christus hat dir sein Wort anvertraut, auf das du dich verlassen kannst, ja, das dich selig macht. Halte es fest, bastele nicht daran herum, stelle es nicht in Frage, verleugne es nicht, weil du dich seiner schämst oder weil es dir zu unbequem erscheint! Es geht doch um deine Krone, wie Luther hier übersetzt, es geht doch um deinen Siegerkranz, wie man das Wort eigentlich übersetzen müsste, es geht um den Siegerkranz, der denen aufgesetzt werden wird, die bei Christus und seinem Wort geblieben sind, allen Anfechtungen und Anfeindungen von innen und außen zum Trotz. Halte, was du hast! Gib nicht preis, was Christus dir geschenkt hat! Es geht um deine ewige Zukunft.

III.

Und damit sind wir schon beim Dritten, was Christus hier über die Gemeinde in Philadelphia sagt: In ihr werden Menschen bewahrt zum ewigen Leben.
Die Worte an die Gemeinde in Philadelphia hier in unserer Predigtlesung waren damals von Christus in eine ganz konkrete Situation hineingesprochen: Kaiser Domitian, der damals in Rom regierte, war der erste Kaiser, der sich ganz offen als Gott verehren ließ. Und wer dabei nicht mitmachte, wer dem Kaiser diese Verehrung verweigerte, der galt schnell als Staatsfeind, konnte schnell bei den Behörden angezeigt werden. Und das traf eben in besonderer Weise die Christen, die damals noch eine relativ kleine Gruppierung waren und eben nicht als Religionsgemeinschaft offiziell anerkannt waren, wie dies bei den Juden der Fall war, die mit schätzungsweise 4,5 Millionen einen nicht geringen Teil der Bevölkerung im römischen Weltreich darstellten. Auch sie beteiligten sich offenbar hier und da und vermutlich auch in Philadelphia an Schikanen gegen Christen, und so hören wir hier im Sendschreiben harte Worte von der Synagoge des Satans, von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht. Wir hören diese Worte heute, 1900 Jahre später, natürlich auf dem Hintergrund ganz anderer geschichtlicher Erfahrungen, denken daran, wie diese Worte im Verlauf der Kirchengeschichte immer wieder völlig aus dem Zusammenhang gerissen und missbraucht worden sind, missbraucht zur Rechtfertigung von Pogromen bis hin zu den entsetzlichen Verbrechen des Dritten Reiches. Nein, darum geht es hier in den Versen unserer Predigtlesung natürlich überhaupt nicht: Johannes weiß, dass der Satan eben nicht bloß außerhalb des Volkes Gottes, sondern im Volk Gottes, ja auch in der Kirche am Werk ist, fällt hier kein generelles Urteil über „die Juden“ oder das jüdische Volk. Wie sollte er auch, wo er doch selber genau wie Christus Jude war und „Jude“ als einen Ehrentitel ansah, um dessen rechten Gebrauch er zu kämpfen bereit war! Nein, wer diese Verse aus der Johannesoffenbarung als Erlaubnis versteht, das jüdische Volk, Gottes Augapfel, anzufeinden, es auch nur mit allen möglichen Klischees zu versehen, wer so den historischen Zusammenhang dieser Verse aus dem Auge verliert, der hat überhaupt nicht kapiert, was hier steht.
Es geht hier nicht um „die Juden“; es geht aber sehr wohl um die Erfahrung, die Christen immer wieder machen müssen, dass ihr Glaube, ihre Zugehörigkeit zu Christus, bedroht, angefeindet und in Frage gestellt wird – durch wen auch immer. Eine weltweite Erfahrung ist das, so macht Christus hier deutlich, die gewiss zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten unterschiedlich heftig ausfällt. Wir können die Anfeindungen, denen wir als Christen hier in Deutschland mitunter ausgesetzt sein mögen, natürlich in keiner Weise mit dem vergleichen, was Christen in dieser Stunde in Nordkorea, im Iran oder Irak, im Sudan oder in Saudi-Arabien durchmachen müssen. Doch der Trost gilt für uns alle miteinander: Wo unser Glaube bedroht und versucht und angefochten wird, da müssen nicht wir mit unserer Kraft durchhalten, müssen nicht selber mit unserem guten Willen unseren Glauben bewahren. Nein, Christus verspricht denen, die zu ihm gehören, dass er sie selber bewahren wird in seiner Gemeinde zum ewigen Leben, dass er sie hindurchtragen und retten wird in seine neue Welt hinein. Das und nicht weniger geschah damals in Philadelphia, und genau das und nicht weniger geschieht auch in unserer Gemeinde immer wieder hier an diesem Altar: Der wahre Leib und das wahre Blut unseres Herrn Jesus Christus stärken und erhalten euch im wahren Glauben zum ewigen Leben – so wird es euch auch nachher wieder hier zugesprochen werden.
Schaut also nicht darauf, wie voll oder leer eine Kirche ist. Schaut allein auf das, was dort vorne in ihr geschieht: Dass in ihr Menschen zum ewigen Leben bewahrt werden durch ihn, den lebendigen und gegenwärtigen Christus, durch ihn, den Heiligen und Wahrhaftigen. Lasst euch darum nicht irritieren durch Zahlen und nicht durch den Gegenwind, der euch ins Gesicht blasen mag, wenn ihr euch in eurer Umgebung als Christen zu erkennen gebt. Christus weiß darum; und er wird euch festhalten und euch ins neue Jerusalem bringen – dorthin, wo es tatsächlich endgültig keine leeren Bänke und keine Anfechtungen und Anfeindungen mehr geben wird, wo der Gottesdienst tatsächlich für immer gerammelt voll sein wird, dorthin, wo Gottes Kirche aus Juden und Heiden einmal für alle Augen sichtbar in Erscheinung treten wird. Lasst euch darum die Tür zu dieser neuen Welt immer wieder von Christus aufschließen und haltet euch an sein Wort und sein Heiliges Mahl. Dagegen kommt auch der Teufel nicht an, muss am Ende eben doch klein beigeben – und wenn es noch so wenige Christen in einer Gemeinde sein sollten. Hier bei Christus bleibt ihr bewahrt – bis ins ewige Leben. Amen.