07.10.2007 | St. Matthäus 6, 19-24 (Erntedankfest)

ERNTEDANKFEST – 7. OKTOBER 2007 – PREDIGT ÜBER ST. MATTHÄUS 6,19-24

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

„Geld allein macht nicht glücklich! Es gehören noch Aktien, Gold und Immobilien dazu.“ – Dieser Spruch des amerikanischen Komikers Danny Kaye ist eigentlich als Satire gemeint, aber es gibt tatsächlich nicht wenige Menschen in unserem Land, die nach diesem Motto leben und handeln. Nur: Schwestern und Brüder, diejenigen, die so denken und leben, dürften sich kaum heute Morgen hier in der Kirche eingefunden haben. Den lieben Gott haben sie ja auch nicht nötig; ihnen geht es ja auch ohne Kirche gut mit dem nötigen Kleingeld und ihrem sonstigen Besitz; und das Champagnerfrühstück oder das Brunch mit Bekannten von derselben gesellschaftlichen Kragenweite ist ja wohl allemal angenehmer und interessanter, als sich am Sonntagmorgen hierher in die Kirche zu begeben. „Geld allein macht nicht glücklich! Es gehören noch Aktien, Gold und Immobilien dazu!“ – Dieser Spruch mag allerdings nicht nur denjenigen einleuchten, die es geschafft haben, Karriere zu machen, und deren Hauptsorge darin besteht, wie sie denn ihr Vermögen nun am gewinnbringendsten anlegen sollen. Nein, diesem Spruch mögen auch nicht wenige zustimmen, die selber nur wenig besitzen, die ständig von ganz elementaren Geldsorgen geplagt werden, weil der Monatsanfang immer noch so weit weg ist, weil man mit Hartz IV nun einmal nicht weit kommt und weil ja ohnehin alles immer teurer wird. Mensch, einmal so viel Geld haben, dass man nicht weiß, wohin damit – dann sähe das Leben doch ganz anders aus! Ja, als geradezu zynisch mögen diejenigen, die jeden Tag jeden Euro zweimal umdrehen müssen, irgendwelche klugen Ratschläge empfinden, wonach wir unser Herz doch nicht so sehr an den Besitz hängen sollen, wonach Geld doch nicht das Wichtigste im Leben ist. Solange man finanziell genügend abgesichert ist, mag man sich solche klugen Sprüche leisten können, mögen sie einwenden, aber wenn man keinen Cent mehr im Portemonnaie oder auf irgendeinem Konto hat und es sich einfach nicht leisten kann, die Kinder mit auf die nächste Klassenfahrt zu schicken, dann sieht vieles doch ganz anders aus.
Und irgendwo dazwischen sind wir nun. Wie gesagt, die wenigsten von uns werden zur Schickeria gehören, die ihre Zeit damit verbringt, ihr Geld möglichst gediegen verpulvern zu können. Eher schon mag es manche von uns geben, die mit ihrem Geld arg knapp dran sind. Aber die meisten von uns liegen eben doch irgendwo dazwischen. Natürlich hat man als Jugendlicher sein Handy, auch wenn dessen Besitz nicht unbedingt lebensnotwendig ist; aber man muss doch irgendwie mit den anderen in der Klasse mithalten können, und darum darf es eben auch kein Steinzeithandy sein, das schon mehr als drei Jahre alt ist, und auch mit seinen Klamotten möchte man nicht gerne als Außenseiter dastehen. Und einen gewissen elektronischen Standard möchte man sich denn doch in seiner Wohnung leisten können, und wenn dafür das Geld nicht reicht, das man normalerweise bekommt, muss man es eben ein wenig mit Schwarzarbeit aufstocken. Das macht doch heute jeder. Und an die Zukunft muss man ja schließlich auch denken, muss sich absichern, denn vom Staat werden wir in Zukunft ja immer weniger erwarten können. Lebensversicherungen, Riester- und Rürup-Rente, um die muss man sich heute doch einfach rechtzeitig kümmern. Ist doch alles nachvollziehbar, klingt doch alles vernünftig, keine Frage.
Und da müssen wir uns nun heute in der Predigtlesung die Worte Jesu anhören: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden.“ Also: Solch eine Moralpredigt hat uns gerade noch gefehlt! Und das auch noch ausgerechnet am Erntedankfest, an dem wir uns doch einfach mal an Gottes guten Gaben freuen dürfen, dankbar sein dürfen dafür, dass es uns so gut geht, dass wir so reich beschenkt sind. Und jetzt kommt Jesus hier schon gleich wieder an und will uns das wieder madig machen! Der hat doch keine Ahnung von unseren Lebensumständen, von den Zwängen, in denen wir leben, mögen wir einwenden.
Doch wenn wir einmal genauer hinschauen, was Jesus hier sagt, dann werden wir feststellen, dass es Jesus hier überhaupt nicht um eine Moralpredigt geht, geschweige denn darum, dass er uns das schöne Erntedankfest versauen will. Nein, Jesus will hier nicht Druck oder ein schlechtes Gewissen machen, sondern er blickt viel tiefer, will, dass wir gleichsam in unserem Leben einmal einen Schritt zurücktreten und wieder neu wahrnehmen, was in unserem Leben wirklich wichtig ist und zählt. Ja, es ist richtig: Jesus warnt uns in den Worten unserer heutigen Predigtlesung davor, unser Leben auf irdischen Besitz zu gründen. Aber auf die Begründung dafür kommt es ihm an, verweist er hier gleich auf ein Dreifaches:

- Er spricht unsere Vernunft an.
- Er schenkt uns ein neues Herz.
- Er lässt uns unter seiner Herrschaft leben.

I.

Was Jesus seinen Jüngern hier in der Bergpredigt erzählt, klingt ja erst mal auch ganz vernünftig: Mit Schätzen, die man sich auf Erden sammelt, ist das immer so eine Sache. Damals zur Zeit Jesu legte man sein Vermögen noch nicht unbedingt in Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren an; stattdessen bestand das Vermögen einer Frau nicht zuletzt aus kostbaren Kleidern, die sie als Aussteuer mit in die Ehe gebracht hatte, und auch das sonstige Familienvermögen wurde in aller Regel eher irgendwo in einer Kiste gelagert als auf einem Sparkassenkonto deponiert. Und diese Art von Besitz war natürlich gefährdet – von Motten, die die kostbaren Kleider zerfraßen, und vom Holzwurm, der die Kisten zernagte, in denen sich das Familienvermögen befand. Und selbst wenn man mit diesen Tierchen keinen Ärger hatte, konnte es immer noch passieren, dass Diebe ins Haus einbrachen und stahlen, was man so besaß.
Irdischer Besitz ist vergänglich. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Gewiss: Anlagen bei Kreditinstituten, Konten und Immobilienbesitz sind nicht so sehr durch Motten und Holzwürmer gefährdet; doch viele derjenigen unter uns, die schon älter sind, die haben es in ihrem Leben schon selber mitbekommen, wie ihnen ihr Familienbesitz genommen wurde, wie das Vermögen, das sie sich angespart hatten, mit einem Mal kaum noch etwas wert war. Als ich neulich im Fernsehen die langen Schlangen von Kunden vor der britischen Bank „Northern Rock“ sah, die durch Immobiliengeschäfte in eine massive Schieflage geraten war, da musste ich an die Verse unserer Predigtlesung denken.
Ja, irdischer Besitz ist vergänglich. Gewiss: Die Sicherungsmechanismen mögen heute besser sein, haben dazu beigetragen, dass zurzeit in unserem Land Vermögen in einem nie dagewesenen Umfang von einer Generation auf die nächste weitervererbt werden kann. Aber das ändert nichts daran, dass es schon unter dem Gesichtspunkt der Vernunft gerade nicht vernünftig ist, sein ganzes Leben nur auf irdischen Besitz zu gründen. Hohl bleibt ein Leben, in dem es nur darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen und anzuhäufen; hohl bleibt ein solches Leben, selbst wenn es Erben gibt, die mit diesem Geld anschließend etwas anfangen können. Ein Leben, das nur auf Erwerb, auf Besitz, auf das Sammeln von Schätzen ausgerichtet ist, ist ein verfehltes Leben, ein Leben, das an der Oberfläche bleibt, ein Leben, das gerade nicht der Bestimmung entspricht, die Gott für uns Menschen vorgesehen hat. Und dabei ist es übrigens völlig egal, ob es mir gelingt, Millionen zu scheffeln und zu sparen, und ich ein Leben in Saus und Braus führe, oder ob ich in meinem Leben nur darauf aus bin, mir den neusten iPod, das neuste Handy oder die neusten Klamotten leisten zu können, oder ob ich gar auch von all dem nur träumen kann und immer nur neidisch auf die schaue, die all das haben, was ich nicht besitze. Wer sein Leben darauf ausrichtet, möglichst viel zu besitzen, der hat sein Leben am Ende verpennt – um das festzustellen, muss man eigentlich noch nicht mal ein Christ sein.

II.

Nun nennt uns Christus hier in unserer Predigtlesung eine klare Alternative: Sammelt euch Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Holzwurm fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Schätze sammeln im Himmel – das scheint aber nicht sehr lutherisch zu klingen, was Jesus hier sagt. Dass wir in den Himmel kommen, das ist doch ein Geschenk, das können wir uns doch nicht verdienen, erst recht nicht so, dass wir uns mit unserer Freigiebigkeit hier auf Erden irgendwo da oben ein Konto anlegen, das uns dann am Jüngsten Tag mal ausgezahlt wird. Dieser Einwand ist natürlich richtig, und so meint Jesus das natürlich auch nicht.
Aber Jesus redet hier schon ganz praktisch: Hast du dir das schon mal klargemacht, dass jeder Euro, den du für andere abgibst, für dich keinen Verlust darstellt, sondern einen Gewinn? Das Geld, das du abgibst an Menschen in Not, das Geld, das du abgibst auch an deine Kirche und Gemeinde, ist in der Tat eine Investition in die Zukunft – nicht so, dass diejenigen, die 50 Euro in die Kollekte stecken können, nachher im Himmel mehr herausbekommen als diejenigen, die nur einen Euro hineinstecken konnten. Nein, es geht Jesus um mehr; es geht ihm um dein Herz – um dein Herz, das dabei immer wieder einübt, sich nicht an irdischen Besitz zu hängen, sondern sich ganz auf Gott zu verlassen. Und dann überlege es dir selber ganz konkret, wenn du nachher aus der Kirche herausgehst, wenn du im Fernsehen die Bilder von Menschen in Not siehst, oder wenn du dir auch wieder einmal Gedanken machst über die Höhe deines Kirchbeitrags: Kannst du das wirklich als eine gute Geldanlage ansehen, wenn du von dem, was du besitzt, reichlich abgibst – oder sagst du dir doch lieber: Das Geld brauche ich jetzt für mich; jetzt weiß ich, was ich mit dem Geld anfangen kann – was den künftigen Lohn bei Gott angeht, das ist mir doch eher eine unsichere Angelegenheit?
Schwestern und Brüder, wir merken schon: Wenn es um unseren Besitz geht, dann geht es nie bloß um unsere Vernunft, sondern da meldet sich immer auch gleich unser Herz, da sind wir immer wieder ganz schnell im Innersten getroffen. Wie oft ist das schon geschehen, dass Familien eigentlich ganz gut miteinander auskamen – aber in dem Augenblick, in dem es um das Erbe ging, hörte die Freundschaft, hörte der Familienfriede auf. Wie oft ist das schon geschehen, dass Christenmenschen sich eigentlich ganz redlich darum bemüht haben, ihr Leben nach Gottes Geboten auszurichten. Aber wenn es dann darum ging, an mehr Geld heranzukommen, auch an Geld, das einem ehrlicherweise wohl gar nicht zustand, dann setzte plötzlich alles aus, dann war man zu so mancher Schummelei gegenüber dem Staat, gegenüber anderen Menschen bereit. Merkt ja keiner – das war dann mit einem Mal die Devise! Jesus bringt die Sache hier auf den Punkt: Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Was bewegt mich in meinem Leben wirklich, worüber rege ich mich in meinem Leben auf, worum sorge ich mich in meinem Leben? Worauf vertraue ich in meinem Leben? Das sind die Fragen, die Jesus an uns richtet, das ist es, was mein Herz bestimmt. Und wie oft müssen wir, wenn wir ehrlich sind, auf diese Fragen antworten: Fragen von Geld und Besitz sind es, um die es immer wieder in meinem Denken und Handeln geht; Geld ist es, worum ich mir Sorgen mache; Geld ist es, worüber ich mich aufrege – und zwar nicht bloß, weil ich gerade am Verhungern bin oder weil ich sehe, wie einem anderen Menschen Unrecht geschieht. Geld ist es, das mir immer wieder solch eine Beruhigung verschafft, wenn ich es denn habe; ja, Geld ist es, was meine Lebensziele nicht unwesentlich bestimmt.
Ja, Christus geht hier in den Worten unserer Predigtlesung sogar noch einen Schritt weiter: Er sagt: Wir Menschen sind von uns aus auch gar nicht dazu in der Lage, unser Herz von Geld und Besitz loszureißen. Das schaffen wir nicht mit unserer Vernunft, die uns klar macht, dass es doch gar nicht vernünftig ist, unser Leben so auf Geld und Besitz auszurichten, und das schaffen wir auch nicht mit unserem guten Willen. Vom „Licht in uns“ spricht Jesus hier in einem Bild, vom „Licht in uns“, das uns ermöglicht, die Dinge dieser Welt so sehen zu können, wie wir sie nach Gottes Willen sehen sollen. Doch dieses Licht in uns ist finster, so macht es uns Jesus hier deutlich, und so können wir eben gerade nicht gelassen auf das blicken, was uns umgibt, sondern wollen immer wieder haben und besitzen, ja auch mehr haben und mehr besitzen. Und daran können wir eben gar nichts ändern. Sondern ändern kann daran nur Gott selber etwas. Er kann uns ein neues Herz schenken, ein Herz, dessen Schatz Gott allein ist und sein Wort, sein Versprechen, ein Herz, das sich nicht an irdische Güter, an irdischen Besitz klammert. Ja, nur Gott allein kann uns dieses neue Herz schenken, und er will es uns auch schenken, hat es uns schon geschenkt in der Heiligen Taufe, wie er dies heute Morgen auch bei Alvar und Ingmar getan hat. Nein, von dieser Herzoperation, von diesem neuen Herzen kann man nicht viel sehen; und doch dürfen wir gewiss sein: Gott will uns unser Herz immer wieder erneuern, will uns immer wieder dazu helfen, unser Vertrauen ganz auf ihn zu setzen, wenn wir sein Wort hören und sein Heiliges Mahl empfangen. Da passiert etwas bei uns, da verändert er uns, öffnet uns Herz und Hände, lässt uns tun, wozu wir doch von uns aus eigentlich gar nicht in der Lage sind.

III.

Schwestern und Brüder, dass wir uns nicht missverstehen: Es ist natürlich nicht so, dass Geld und Besitz für uns als getaufte Christen ihre Anziehungskraft einfach verloren haben. Geld und Besitz, sie haben weiter eine ungeheure Macht, eine Macht, die so groß ist, dass Jesus selber sie hier beschreiben kann wie einen Gott, wie einen Gott, der auch einen ganz konkreten Namen hat: Mammon.
Nein, Schwestern und Brüder, der christliche Glaube hat nie behauptet, dass es nur einen Gott gibt. Es gibt viele Götter, so macht es auch Martin Luther deutlich, wenn er in seinem Großen Katechismus so schön formuliert: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Es geht nicht darum, ob ein Mensch an Gott glaubt; es geht nur darum, an welchen Gott er glaubt. Es gibt keine gottlosen Menschen. Wohl aber gibt es Menschen, die ihr Herz an Götter hängen, die am Ende nichts taugen, die sich letztlich als hilflos und machtlos herausstellen. Und zu diesen Göttern gehört eben auch der Mammon, gehören eben auch Geld und Besitz. Jawohl, die haben Macht in dieser Welt, die wollen auch immer wieder Macht über unser Leben ausüben, die wollen, dass wir unser Leben nach ihren Vorschriften gestalten, unser Leben nach ihnen ausrichten. Aber das brauchen wir als Christen eben nicht. Denn seit unserer Taufe sind wir freie Menschen, leben wir unter der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus. Der setzt mich nicht unter Druck, für den muss ich nichts leisten, der schenkt mir alles, was ich brauche – in meinem täglichen Leben und erst recht, wenn es um das Ziel meines Lebens geht. Und der schenkt mir auch die Kraft, um nicht vor den Ansprüchen und Forderungen des Mammon einzuknicken, der lässt mich tatsächlich anders leben.
Ja, Schwestern und Brüder, ich weiß: Das klingt jetzt alles so schön und so einfach, und im Alltag sieht das dann alles oftmals viel komplizierter aus: Uns bleibt es ja nicht erspart, dass wir tagtäglich mit Geld zu tun haben. Uns bleibt es nicht erspart, dass wir uns Gedanken machen müssen um die irdische Versorgung unserer Familie, ja auch um unsere finanzielle Absicherung in der Zukunft. Dafür hat uns Gott auch unseren Verstand geschenkt. Aber unser Herz brauchen wir an all dies nicht zu hängen, brauchen uns keine Sorgen darum zu machen, dass Gott nicht genügend für uns sorgen könnte, brauchen uns nicht dazu verführen zu lassen, Gottes Gebote zu übertreten, nur um an mehr Geld und Besitz heranzukommen. Nein, wir brauchen unseren Wert nicht danach zu bestimmen, was wir haben und besitzen, müssen von daher auch nicht alles haben, was alle anderen doch auch haben. Und ein guter Testfall dafür, ob wir wirklich freie Menschen sind, ist tatsächlich das Abgeben: Wenn ich von meinem Besitz abgebe, dann sage ich immer wieder ganz konkret „Nein“ zu allen Machtansprüchen des Mammon, zeige, dass ich ein freier Mensch bin, der unter der Herrschaft Jesu Christi lebt. Und dazu sind wir in der Lage, so gewiss wir getauft sind, so gewiss Christus auch uns dieses neue Herz geschenkt hat, das Licht in uns angezündet hat, mit dem wir auch das Leben anderer Menschen hell machen können. Christus wird uns nicht fallen lassen; er wird für uns sorgen. Denn er ist und bleibt doch unser Herr. Amen.