Geistliches Wort für den Monat Juli

Jesus Christus spricht: Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (St. Matthäus 5,16 - Monatsspruch für Juli)

"Jeder Christ ist ein Missionar!" - Dieses häufig zitierte Motto kann man sicher sehr leicht falsch verstehen, als handele es sich dabei um eine kaum zu erfüllende Forderung. In diesem Sinne ist dieses Motto auch nicht biblisch: Wir Christen haben sehr unterschiedliche Gaben, und nicht alle Christen haben die Gabe und Aufgabe, in die Öffentlichkeit loszuziehen und mit wildfremden Menschen Gespräche über den christlichen Glauben zu führen.

Doch im Sinne des oben zitierten Monatsspruchs für Juli sind wir als Christen in der Tat alle miteinander Missionare: Wir betreiben Mission - oder aber auch Anti-Mission - schlicht und einfach dadurch, wie wir leben, wie wir uns verhalten. CHRISTUS erwartet von uns, dass wir uns in der Tat als Christen „outen“ - nicht weil wir damit einer Forderung nachkämen, sondern weil es gar nicht anders geht: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.“ - So sagt Er es wenige Verse zuvor. Wer als Christ lebt, der fällt auf - und sei es nur dadurch, dass er als einziger im ganzen Haus sich sonntags morgens auf den Weg in die Kirche begibt oder ganz selbstverständlich davon erzählt, dass er in der Gemeinde mal wieder etwas unternommen hat.

Doch über dies Eine müssen wir uns dann auch klar sein: Wenn die Menschen in unserer Umgebung mitbekommen haben, dass wir Christen sind, dann werden sie uns auch unweigerlich genauer unter die Lupe nehmen und darauf achten, ob unser Verhalten auch dem entspricht, was sie von einem Christen erwarten: Der will Christ sein und streitet sich ständig mit anderen Leuten in seiner Umgebung? Die will Christin sein und nimmt es in Gesprächen über andere Leute mit der Wahrheit dann doch nicht so genau? Der will Christ sein und ist zu anderen Menschen fast immer unfreundlich? Die will Christin sein und nutzt zugleich andere Menschen schamlos aus? Der will Christ sein und denkt immer wieder nur an sich? Ja, natürlich wissen wir, dass nicht unser moralisch unanstößiges Leben unser Christsein ausmacht. Wir wissen, dass wir als Christen immer nur aus Gottes Vergebung leben können. Wenn wir in unserer Umgebung den Eindruck erwecken würden, wir hielten uns für bessere Menschen als andere, würden wir erst recht Anti-Werbung für den christlichen Glauben betreiben. Aber diese Einsicht entbindet uns nicht von der Verantwortung, gerade auch mit unserem Leben und Verhalten Zeugnis von dem Licht abzulegen, das in unserem Leben leuchtet: von IHM, CHRISTUS, dem Licht der Welt.

Ja, es kann durchaus geschehen, dass Menschen neugierig werden auf den christlichen Glauben, wenn sie mitbekommen, wie Christen mit dem Leid umgehen, das sie in ihrem Leben tragen müssen, wenn sie mitbekommen, wie Christen etwas von der Liebe und Freude ausstrahlen, die ihnen im Glauben und besonders durch die Teilnahme am Gottesdienst geschenkt werden. Ja, sie werden neugierig werden, wenn sie merken, dass das nicht aufgesetzt ist, sondern tatsächlich aus dem Glauben erwächst. Das Licht, das wir leuchten lassen sollen, ist ja nicht unser Licht, das wir selber angezündet hätten. ER, CHRISTUS, leuchtet in uns und durch uns. Und dieses Licht brauchen wir nun wirklich nicht zu verstecken in unserem Leben!