Geistliches Wort für den Monat März

Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nichts ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. (Römer 8,18 - Monatsspruch für März)

Überglücklich riss die Läuferin im Ziel die Arme in die Höhe: Als erste war sie durchs Ziel gelaufen, war soeben Olympiasiegerin geworden. Wie viele Jahre hatte sie für diesen Augenblick trainiert, auf wie viel hatte sie verzichtet, wie viele Enttäuschungen und Schmerzen in Kauf genommen. Doch all dies fiel nun nicht mehr ins Gewicht in diesem Augenblick; Das viele Training, die ganze Plackerei hatte sich am Ende eben doch gelohnt: Die Goldmedaille, die ihr umgelegt wurde, wog das alles mehr als auf.

So ähnlich wird es uns als Christen auch einmal gehen, schreibt der Apostel Paulus. Wir werden auch einmal jubelnd die Arme in die Höhe reißen und uns vor Freude nicht mehr einkriegen, wenn wir einmal am Ziel angekommen sein werden, wenn wir einmal mit eigenen Augen sehen werden, worauf unser ganzes Leben zugelaufen war - wenn wir einmal IHN, Christus, sehen werden und der Glanz Seiner Herrlichkeit auch uns einmal für ewig umhüllen wird.

Natürlich hinkt der Vergleich mit der Läuferin ein wenig: Wir müssen uns das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Christus nicht verdienen, nicht mit frommen Leistungen, nicht mit schmerzlichem Verzicht. Und das ewige Leben ist auch nicht einfach ein Ausgleich für diejenigen, die es hier in diesem Leben nicht so gut gehabt haben. Sondern dass auch wir einmal an diesem Leben, an dieser Freude, Anteil haben werden, ist und bleibt ganz und gar ein Geschenk Gottes an uns. Und noch in einer anderen Hinsicht hinkt der Vergleich: Im Sport sind es immer nur einige wenige, die gewinnen können. Es gibt sehr viel mehr, die jedes Mal verlieren und enttäuscht feststellen müssen, dass sich ihre ganze Mühe, ihr ganzer Einsatz nicht gelohnt hat. Doch als Christen brauchen wir keine Angst zu haben, dass am Ende auf uns nur eine große Enttäuschung wartet und wir schließlich doch leer ausgehen. Die Siegesfeier, die auf uns wartet, ist nicht bloß für einige wenige bestimmt, sondern für alle, die in der Heiligen Taufe in die Siegermannschaft unseres Herrn Jesus Christus eingewechselt worden sind.

Doch der eine Vergleichspunkt bleibt bestehen: Der Augenblick wird kommen, an dem wir feststellen werden, dass all das, was wir in unserem Leben an Schwerem durchgemacht haben, nicht ins Gewicht fallen wird im Vergleich zu dem, was wir dann einmal erleben werden. Und das will wirklich schon etwas heißen. Denn da gibt es ja so vieles, was wir in unserem Leben unter „dieser Zeit Leiden“ einordnen dürfen: die Krankheit, die Schmerzen, die Einsamkeit, die Enttäuschung, die Arbeitslosigkeit, die Sorge um die Kinder, der Verlust eines geliebten Menschen und noch vieles mehr. Und dann beginnen wir vielleicht zu ahnen, wie sehr wir uns auf dieses Leben freuen dürfen, das uns bevorsteht - wenn all jenes im Vergleich zu diesem Leben einmal gering und leicht erscheinen wird. Und wenn wir dieses Ziel vor Augen haben, dann kann es sogar geschehen, dass auch all das Schwere, was uns bedrückt, uns schon hier und jetzt ein wenig leichter zu werden beginnt. Dass auch Sie stets klar erkennen, was in Ihrem Leben wirklich von Gewicht sein sollte und sein wird, das wünsche ich Ihnen gerade jetzt zu Beginn der Fastenzeit!